Würdenträger erweisen Elisabeth Kopp die letzte Ehre
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Mit Musik und Reden:Würdenträger erweisen Elisabeth Kopp die letzte Ehre

Thierry Burkart überrascht an Gedenkfeier für Elisabeth Kopp (†86) mit selbstkritischen Worten
«Ich sage im Namen der FDP Entschuldigung»

In Zumikon ZH haben Politik und Bevölkerung am Mittwoch Abschied von alt Bundesrätin Elisabeth Kopp genommen. Dabei fielen bemerkenswert selbstkritische Worte.
Publiziert: 03.05.2023 um 20:25 Uhr
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Die Gedenkfeier für Elisabeth Kopp wurde in die Turnhalle der Gemeinde Zumikon übertragen.
Foto: keystone-sda.ch
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Elisabeth Kopp (†86) habe einen hohen Preis bezahlt. «Einen zu hohen.» Paul Imhof (75), langjähriger Gemeindeschreiber der Zürcher Gemeinde Zumikon, blickte mit Verbitterung zurück aufs Leben der Frau, die Schweizer Geschichte geschrieben hat.

Kopp, von 1984 bis 1989 im Amt, war die erste Bundesrätin des Landes, eine Kämpferin für Gleichberechtigung. Am Karfreitag ist sie nach schwerer Krankheit gestorben. Für den Gedenkgottesdienst, der am Mittwochnachmittag in ihrer Wohngemeinde Zumikon stattfand, reisten zahlreiche amtierende und ehemalige Bundesrätinnen und Bundesräte an – darunter Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59, FDP), Verteidigungsministerin Viola Amherd (60, Mitte) und die einzigen noch lebenden Bundesratskollegen Kopps, Adolf Ogi (80, SVP) und Arnold Koller (89, CVP). Auch FDP-Präsident Thierry Burkart (47) erwies der freisinnigen Pionierin die letzte Ehre.

«Sie selbst durfte nicht immer auf Wohlwollen zählen»

Kopp sei «eine aussergewöhnliche und mutige Person» gewesen, sagte die Zürcher FDP-Regierungsrätin Carmen Walker Späh (65). Als «wohlwollend» bezeichnete sie die freisinnige Bundesrätin Karin Keller-Sutter. «Leider durfte sie selbst nicht immer auf dieses Wohlwollen zählen.»

Die Umstände, die zu Kopps Rücktritt aus der Landesregierung geführt haben, sie waren auch bei Kopps Abschied omnipräsent. Der ersten Schweizer Bundesrätin war ein Telefonat mit ihrem Ehemann zum Verhängnis geworden. Ihr wurde Amtsgeheimnisverletzung vorgeworfen – ein Vorwurf, der von höchster gerichtlicher Instanz schliesslich zurückgewiesen wurde. Doch da war Kopp wegen des öffentlichen Drucks bereits zurückgetreten.

FDP-Präsident entschuldigt sich

«Einige sind vielleicht hier, um Elisabeth um Verzeihung zu bitten», sagte Keller-Sutter mit Blick auf die Umstände. Als Vertreterin des Bundesrats äusserte sie sich durchaus selbstkritisch. In den schwierigsten Momenten ihres Lebens habe der Bundesrat eines seiner Mitglieder alleingelassen. Auch auf die Frauen, nicht einmal auf ihre Partei, habe sie zählen können. Kopps Weggefährte Paul Imhof, ebenfalls ein Freisinniger, appellierte an die Anwesenden: «Wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt, um innezuhalten und uns zu sagen: So etwas darf es in der Schweiz nicht mehr geben?»

Die Reden bewegten. FDP-Präsident Burkart entschuldigte sich im Anschluss an die Gedenkfeier dafür, dass die Partei Kopp damals so alleingelassen hat: «Ich sage heute im Namen der FDP: Entschuldigung.»

Auch die Tochter sprach

Es sind Worte des Bedauerns, die heute höchstens noch Kopps Tochter Brigitt Küttel (59) eine gewisse Genugtuung bringen. Auch sie hat sich an der Gedenkfeier an die Anwesenden gewandt und ihre Mutter als Frau gewürdigt, die ihren Überzeugungen gefolgt ist – und die Familie stets in den Mittelpunkt gestellt hat.

Es seien ihre Familie und das Dorf gewesen, dank der Kopp an der Einsamkeit nach ihrem Rücktritt aus der Regierung nicht zerbrochen sei, sagte Weggefährte Imhof. «Wir waren immer stolz auf unsere Elisabeth Kopp.» Sie habe nicht nur in der Schweiz, «sondern in unserem Herzen Geschichte geschrieben».

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