Tessiner FDP schicken jetzt doch nur einen Mann ins Bundesrats-Rennen
Cassis – und kein anderer!

O sole Cassis: Nach einem heftigen internen Streit einigen sich die Tessiner FDP-Delegierten: Sie schicken einzig Ignazio Cassis ins Rennen um den Sitz von Bundesrat Didier Burkhalter. Dies haben die Delegierten unter sengender Sonne heute entschieden.
Publiziert: 01.08.2017 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:41 Uhr
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Ist der einzige Tessiner Bundesratskandidat: Nationalrat Ignazio Cassis.
Foto: TATIANA SCOLARI
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Tessiner FDP schicken nur einen Mann ins Bundesrats-Rennen:«Es ist ein unglaublicher Tag»
Cinzia Venafro

Es brodelte innerhalb der Tessiner FDP: Werden die Delegierten an der ausserordentlichen Versammlung vom 1. August die alleinige Kandidatur von Nationalrat Ignazio Cassis mit einem Ja verabschieden? Oder schaffen es  Ex-Staatsrätin Laura Sadis (56) und/oder Staatsrat Christian Vitta (44) mit aufs Bundesratsticket der Tessiner Liberalen?

Jetzt ist klar: Die Parteibasis folgt der Parteileitung und bleibt bei der Einerstrategie – fast einstimmig! Nach einer angeregten Diskussion befürworten die rund 150 Delegierten den Sololauf des Arztes. Und dies bei 35 Grad Hitze – im Schatten. Diesen gab es für die FDP-Basis aber nicht: Unter sengender Sonne versammelten sich die Tessiner Liberalen und sagten Si! zu Cassis als einzigem Tessiner, der am 20. September Didier Burkhalter beerben soll. 

Grossrat Andrea Giudici warb vergebens für ein Dreierticket. Parlaments- Kollegin Giovanna Viscardi unterstrich nochmals, dass man der vereinigten Bundesversammlung eine Tessiner Auswahl geben sollte. «Eine Dreierkandidatur würde einen Dialog erlauben», so Viscardi.

Doch Laura Sadis und Christian Vitta sagten bereits vor der Abstimmung, sie würden Cassis Solo-Lauf unterstützen. «Cassis soll der einzige Kandidat sein», sagte Laura Sadis in Breggia TI. In dem malerischen Ort oberhalb von Chiasso feiern die Tessiner Liberalen den ersten August und nutzten den Vormittag für die Abstimmung über die Bundesratsstrategie.

Im Waadtland wartet weibliche Konkurrenz

Der Arzt und Krankenkassenlobbyist soll der erste Südschweizer Bundesrat nach 19 Jahren werden. Zuletzt vertrat CVP-ler Flavio Cotti (77) bis 1999 die italienischsprechenden Schweizer in der Bundesregierung.

Doch in der Westschweiz formieren sich die Gegner von Cassis bereits seit Wochen: So hat die Waadtländer FDP ihren Traum vom eigenen Bundesrat immer lauter geträumt: Staatsrätin Jaqueline de Quattro (56) will aufs Ticket ihrer Partei, Nationalrätin Isabelle Moret (46) überlegt sich eine Kandidatur – und Ständerat Olivier Français (61) «würde sich geehrt fühlen», wenn seine Kantonalpartei ihn ins Rennen schicken würde.

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