Die Terrorgefahr ist in vielen europäischen Städten seit einigen Jahren erhöht. Um einen Anschlag auf das Bundeshaus zu verhindern, hat das Bundesamt für Polizei (fedpol) deshalb angeregt, den Haupteingang des Gebäudes besser zu schützen.
Ab Montag werden nun spezielle Poller aus Tessiner Granit beim Eingang installiert. Diese sollen insbesondere Fahrzeug-Angriffe vom Bundesplatz her verhindern.
Herkömmliche Poller ungenügend
Die üblichen Poller aus silbernem Chromstahl hätten «gestalterisch» schlecht zum denkmalgeschützten Gebäude gepasst, teilten die Parlamentsdienste mit. Auch die Granitpoller, die vor anderen historischen Gebäuden in der Berner Altstadt zu sehen sind, genügten den Ansprüchen der Bauherrschaft nicht. Der Grund: Die Poller würden die «Aufprallkräfte» nicht aushalten.
Das Bundesamt für Bauten und Logistik Schweizer (BBL) hat deshalb Ingenieure und Unternehmer damit beauftragt, eine neuartige Lösung zu entwickeln. Entstanden ist ein Poller aus zertifiziertem Spezialstahl, umhüllt von einem Granitmantel. Dieses Hybridsystem erfülle alle Anforderungen an die Sicherheit, den Zugang, den Fussgängerverkehr und die optische Wirkung, schreiben die Parlamentsdienste.
800'000 Franken Kosten
Weil sich ausserdem unter der Vorzone des Bundeshaus eine archäologisch geschützte Brücke befinde, habe man darauf mit einem besonderen Fundament und einem zusätzlichen Unterbau aus Metall Rücksicht nehmen müssen. So könnten die Kräfte aufgenommen und abgeleitet werden, damit das archäologische Bauwerke unversehrt bleibe.
Die Kosten für die Sicherheitsmassnahmen werden auf rund 800'000 Franken geschätzt. Bis Mitte August wird die Zone vor dem Haupteingang auf der Nordseite des Parlamentsgebäudes mit einer Bauwand abgesperrt. Fussgänger werden während dieser Zeit über den Bundesplatz umgeleitet, die Strassenbreite wird um 4,5 Meter reduziert. (SDA/til)