Als die Affäre um den damaligen Nationalbankchef Philipp Hildebrand und die heiklen Bank-Transaktionen seiner Frau Anfang Januar 2012 in der «Weltwoche» publik wurde, standen SVP-Politiker Christoph Blocher und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel im telefonischen Dauerkontakt.
Dies schreibt der «Tages-Anzeiger» aufgrund von Verfahrensakten. Auch beim Prozess heute vor dem Bezirksgericht Zürich waren die Kontakte Thema (BLICK berichtet im Gerichts-Ticker).
Justiz sammelte schon vor dem ersten Treffen Daten
Pikant ist, dass die Zürcher Justiz zu Blocher und Köppel laut «Tages-Anzeiger» auch Telefondaten vom November 2011 sammelte. Auch damals hätten die beiden Herren in regem Kontakt gestanden. Nur war die Affäre Hildebrand wohl nicht Thema der Telefonate, denn Blocher hatte den mutmasslichen Dieb der Bankdaten der Hildebrands erst Anfang Dezember getroffen.
Die Zürcher SP-Nationalrätin und Verlegerin Min Li Marti ist ob der umfangreichen Datensammlung erstaunt: «Aus Sicht des Quellenschutzes ist es heikel, wenn die Staatsanwaltschaft Daten von Journalisten über einen grossen Zeitraum erfassen lässt.» Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft verweist darauf, dass der Datendiebstahl schon im Oktober 2011 stattgefunden habe. (jow)