Gemäss der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes deuten mehrere Zeichen daraufhin, dass die Corona-Epidemie rückläufig ist. Der 7-Tagesschnitt der Reproduktionszahl (R-Wert) liegt bei 0,89. Das heisst, dass 100 Infizierte im Schnitt 89 Personen anstecken.
Der R-Wert widerspiegle das Infektionsgesehen verzögert, betont die Taskfore in ihrem Lagebericht vom Dienstag. Zudem: Eine genaue Quantifizierung sei momentan wegen des veränderten Testverhaltens und der fortschreitenden Impfungen schwierig.
Abwasseranalysen bestätigen Trend
Doch auch die Abwasseranalysen kommen zu einem erfreulichen Ergebnis. Die Untersuchungen von sechs Standorten bestätigten demnach einen stabilen und neuerdings fallenden Trend im April, nach einem Anstieg im Februar und März.
Im genannten Zeitraum nahmen die bestätigten Fälle um 15 Prozent ab, die Hospitalisationen sanken um 29 Prozent. Bei den Todesfällen betrug das Minus 26 Prozent. Diese Werte spiegeln das Infektionsgeschehen vor mehreren Wochen wider, hiess es.
In jedem vierten Intensivbett ein Corona-Patient
Diesem Trend folgen auch die am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Bundesamt für Gesundheit (BAG). Innerhalb von 24 Stunden sind in der Schweiz und Liechtenstein 1375 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG vier neue Todesfälle und 73 Spitaleinweisungen.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 241 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 71 Prozent. 23 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Impfkampagne zeigt Wirkung
Insgesamt wurden bis Sonntagabend 3'764'125 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 3'242'772 Dosen verabreicht. 1'077'581 Personen sind bereits vollständig geimpft. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 21 Prozent.
Der Effekt der Impfkampagne ist laut Taskforce in der Altersgruppe über 75 Jahre sichtbar. Während die Altersgruppe der über 75-Jährigen in der zweiten Welle rund 50 Prozent der Hospitalisierungen ausmachte, waren es im April noch rund 20 bis 25 Prozent.
Dagegen stiegen laut Taskforce die Hospitalisierungen bei den unter 65-jährigen von unter 30 Prozent in der zweiten Welle auf über 60 Prozent im April. Man beobachte jedoch sinkende Hospitalisierungszahlen in allen Altersklassen. (SDA/lha)