Martin Ackermann gibt Amt ab
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Kleinere Taskforce:Martin Ackermann gibt Amt ab

Tanja Stadler übernimmt
Martin Ackermann tritt als Taskforce-Präsident zurück

Die Corona-Situation entspannt sich. Deshalb startet die Taskforce des Bundes einen Rückzug auf Raten. Das Gremium verkleinert sich und baut sich um.
Publiziert: 10.06.2021 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2021 um 16:53 Uhr
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Die Corona-Lage verbessert sich derzeit laufend. Das liegt vor allem auch an den steigenden Impfzahlen.
Foto: Keystone

Die Zeichen stehen günstig. Die Impf-Kampagne in der Schweiz kommt rasch voran und die Corona-Zahlen sinken, freut sich die wissenschaftliche Taskforce des Bundes. So meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag noch 358 neue Fälle. Eine Woche zuvor waren es noch 588 gewesen.

Diese positive Entwicklung wollen die Wissenschaftler nun ausnutzen: «Um sich der neuen Lage und den veränderten Bedürfnissen anzupassen, wird die Taskforce diesen Sommer neu organisiert und verkleinert», schreibt sie in einer Mitteilung.

Der bisherige Präsident Martin Ackermann zieht sich zurück. Neu übernimmt Tanja Stadler. Die Übergabe erfolge, sobald der Bundesrat offiziell die «Normalisierungsphase» verkündet. Diese beginnt gemäss dem Drei-Phasen-Modell des Bundes, wenn alle impfwilligen erwachsenen Personen vollständig geimpft sind. Das soll voraussichtlich Ende Juli der Fall sein.

Taskforce soll verkleinert werden

Stadler ist Professorin im Departement Biosystemwissenschaft und -technik an der ETH Zürich in Basel. Sie ist sie seit ihrer Gründung Mitglied der Taskforce. In der kommenden Phase der Pandemie würden ihre Beziehungen zu Forschungsgruppen im In- und Ausland, zur Schweizer Politik und zur Bundesverwaltung von grossem Vorteil sein, zeigt sich das Gremium überzeugt.

Auch die Anzahl der Mitglieder wird mit Beginn der neuen Phase reduziert. Derzeit werde über die Zusammenstellung der wissenschaftlichen Taskforce ab Sommer diskutiert. Sie solle auch weiterhin aus Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen bestehen.

Gleichzeitig will die Taskforce auch in ihrer neuen Zusammensetzung weiter ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verfügung stellen und den Behörden beratend zur Seite stehen, wie das Gremium selber betont.

Immer wieder Streit um Taskforce

Insbesondere im Zug der zweiten Welle der Corona-Pandemie ist die Taskforce immer wieder harsch kritisiert worden – auch weil einzelne Mitglieder immer wieder abweichende Meinungen vertraten oder den Bundesrat öffentlich kritisierten.

Eine Reihe von Wissenschaftler – etwa Marcel Salathé, Christoph Althaus oder Matthias Egger – haben inzwischen das Gremium verlassen. Die einen, weil ihnen die Zeit fehle, die anderen, weil «Politik und Wissenschaft sich nicht auf Augenhöhe» begegneten. (dba)

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