Mit der 1:12-Initiative hielt die Juso die Schweiz vor sechs Jahren auf Trab. Die Jungsozialisten forderten: In einem Unternehmen darf der höchste Lohn maximal zwölfmal höher sein als der niedrigste. An der Urne sind sie damit gescheitert. Kein Grund für Juso-Chefin Tamara Funiciello (29) und ihre Mitstreiter, klein beizugeben. Im Gegenteil, sie wollen ihre Idee nun in alle europäischen Länder tragen.
Zu diesem Zweck ist eine Juso-Delegation mit dem Zug nach Helsinki gereist und hat dort gestern Nachmittag am europäischen Jungsozialisten-Kongress die 1:12-Initiative präsentiert. Die europäischen Jungsozialisten möchten sie jetzt in der EU umsetzen!
«Abzockern soll es an den Kragen gehen»
Für eine europäische Bürgerinitiative müssen sie nun innerhalb von einem Jahr eine Million Unterschriften in einem Viertel aller EU-Mitgliedstaaten sammeln. Gelingt das, muss sich die EU-Kommission mit dem Thema auseinandersetzen.
Juso-Präsidentin Tamara Funiciello gibt sich schon jetzt siegessicher: «Wir sind angetreten, um zu gewinnen!» Die Idee für mehr Lohngerechtigkeit sei sinnvoll für alle europäischen Länder. «Den Abzockern soll es an den Kragen gehen, wo auch immer sie sind.»
Auch wenn die Initiative in der Schweiz scheiterte, fertig diskutiert sei das Thema noch lange nicht, so Funiciello.