Blick im Livestream:Das macht heute Schlagzeilen

Studie in Frage gestellt
Krach um SRG-Corona-Umfrage

Forscherverband zerzaust die Erhebungsmethode – Studienautor Michael Hermann kontert.
Publiziert: 28.03.2020 um 23:45 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2020 um 18:58 Uhr
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Wehrt sich gegen die Vorwürfe: Politgeograf Michael Hermann.
Foto: Joseph Khakshouri
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

So denkt die Schweiz über die Corona-Krise»: Unter diesem ­Titel publizierte SRF am Dienstag eine Umfrage, befeuert auf allen Kanälen. Durchgeführt von ­Sotomo, der Firma von ­Politgeograf Michael Hermann (48, «Die politische Landkarte der Schweiz»). Die Welschen wollen ein härteres Regime, Junge haben Angst vor vollen ­Kliniken, Solidarität wird grossgeschrieben – so ­lauten einige der Resultate.

Doch zum Applaus gabs Ärger. Am Wochenende hat die SRG-Spitze einen Brief des Verbands der Schweizer Markt- und Sozialforschung (VSMS) erhalten. Die Meinungsforscher lassen im Schreiben kein gutes Haar an der Onlinestudie. Von einem «systematischen Fehler» ist die Rede, von verzerrten Daten und unkorrekten Angaben zur Erhebung.

Kritik an Methode

Derlei Studien müssten «professionell und auch glaubwürdig durchgeführt und publiziert werden», mahnt die Branchenorganisation. Unterschrieben hat Verbandspräsidentin Susan Shaw. Im Kern geht es um folgende Kritik: Die Umfrage wurde nur via Internet durchgeführt, davon ein Grossteil über SRG-Webportale. Erstens würden dadurch die «Offliner» fehlen, also vorwiegend ältere Mitbürger. Somit seien zweitens die Interviewten durch die Corona-Berichterstattung der SRG-Seiten beeinflusst.

Auch nachträgliche Gewichtungen durch die Studienautoren könnten diese Verzerrung nicht ausgleichen: «Ihre Definition der Grundgesamtheit, die ‹sprachlich integrierte Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren› , kann nicht korrekt sein.» Es würde «sich lohnen, qualitativ hochwertigere Daten zu erheben» – peng.

«Wir können die Kritikpunkte gegenüber der im Auftrag der SRG von der Forschungsstelle Sotomo durchgeführten Meinungsumfrage nicht nachvollziehen», teilt SRG-Sprecher Edi Estermann mit.

Daten nachträglich gewichten

Diese Kritik erfolge nicht zum ersten Mal, sagt Michael Hermann. Nachvollziehen kann auch er sie nicht; ein Grossteil der VSMS-Mitglieder würden selber Onlineumfragen durchführen. Und: Ver­zerrungen gebe es auch bei telefonischen Erhebungen. Umso wichtiger sei, die Daten nachträglich zu gewichten.

Zum Vorwurf, dass die Interviews via SRG-Webportale stattfand, sagt Hermann: «Die Fragen waren in einem ­separaten Artikel, dessen Einstieg sehr bewusst neutral formuliert war.» Für ein valides Ergebnis sei es auch entscheidend, wie die Fragen gestellt würden. Er erklärt die Heftigkeit der Vorwürfe mit der «Emotionalität in dieser aussergewöhnlichen Situation».

Ein anderer möglicher Grund: Die Firma Sotomo ist nicht VSMS-Mitglied.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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