«Swissleaks», Ausschaffungs- und Milchkuh-Initiative
Für diese Themen weibeln die Fraktionen

Zu Beginn der Session gaben die Bundeshaus-Fraktionen heute bekannt, welche Abstimmungen und Debatten sie in den kommenden Wochen ins Visier nehmen. Während sich die SVP ganz auf die Durchsetzung der Ausschaffungs-Initiative konzentriert, will die SP das Thema «Swissleaks» aufs Tapet bringen.
Publiziert: 03.03.2015 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:45 Uhr
Der Nationalrat läutete die Frühjahrs-Session mit der Debatte über die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative ein.
Foto: Keystone

Im Bundeshaus herrscht mit Beginn der Frühjahrs-Session von gestern wieder Hochbetrieb. Die Fraktionen haben sich mit klaren Zielen für die drei Wochen Parlamentsbetrieb unter der Kuppel eingefunden. Themen-Schwerpunkte, die von links bis rechts allerdings weit auseinander gehen. Hier die wichtigsten Geschäfte aus Sicht der Fraktionen:

  • Die SVP-Fraktion teilte am Abend mit, nun habe im Nationalrat bei der Ausschaffung krimineller Ausländer die Stunde der Wahrheit geschlagen. Der Rat – insbesondere CVP und FDP – dürfe nicht auf die Härtefallklausel des Ständerats einschwenken. Sollte das aber geschehen, müsse das «Volk das Heft in die Hand» nehmen – mit der SVP-Durchsetzungsinitiative. Die «Milchkuh-Initiative» zur Finanzierung des Verkehrs unterstützt die Partei.
  • Mit Sicherheit befasst sich die FDP-Fraktion. Gefahren lauerten überall, die Untergrabung drohe. Darum sei das revidierte Nachrichtendienstgesetz essenziell. Zusätzlich kündigte die Fraktion eine parlamentarische Initiative zur Terrorismusbekämpfung mit einer neuen Terrorismusdefinition an. Zudem sicherte sie der Armeevorlage ihre Unterstützung zu.
  • Die CVP/EVP-Fraktion will im Gegensatz zur SVP die «Milchkuh-Initiative» ablehnen. Das Begehren schade den öffentlichen Finanzen und durch die Ungleichbehandlung von öffentlichem und privatem Verkehr der koordinierten Verkehrspolitik. Die Armeevorlage unterstützt die Fraktion. Zudem sollten Ausländer der dritten Generation leichter eingebürgert werden.
  • Die SP will die «Swissleaks»-Erkenntnisse zur Schweizer Tochter der britischen Grossbank HSBC dringlich debattieren. Ein derartiger Skandal um Steuerhinterziehung und Gelder kriminellen Ursprungs dürfe sich nicht wiederholen. Möglich geworden sei er, weil die Bundesanwaltschaft wegschaute und die Finanzmarktaufsicht (FINMA) zu wenig Mittel hatte, teilte die Fraktion mit.
  • Die Grünen gaben bekannt, ihre Fraktion werde die Vorlage zur Weiterentwicklung der Armee ablehnen. Es fehle eine klare Analyse der militärischen Bedrohungen und Risiken. Es mache keinen Sinn, weiteres Geld in einen teuren Blindflug zu investieren. Ein Moratorium dränge sich auf.
  • Die Grünliberale Fraktion warnte davor, die Frankenstärke vor den Wahlkampfkarren zu spannen. Strukturerhaltung mit der Giesskanne schade der Volkswirtschaft. Auch die Aushebelung der Energiewende unter dem Deckmantel der Abschwächung des Wechselkursschocks sei klar abzulehnen. Bessere Rahmenbedingungen unterstütze die Partei aber ebenso wie den Abbau überflüssiger Bürokratie. (SDA/lha)
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