Ab Juni will die Swiss wieder mehr fliegen. Dies kündigte die Schweizer Airline am Freitag an. Grund dafür sei, dass in den nächsten Tagen und Wochen verschiedene europäische Länder schrittweise ihre Einreisebestimmungen lockern würden. Ab Zürich sollen rund 140 wöchentliche Flüge zu etwa 30 europäischen Zielen und ab Genf rund 40 Flüge zu etwa 14 europäischen Destinationen durchgeführt werden.
Den genauen «Juni-Flugplan» will die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, in der kommenden Woche bekannt geben. Doch gemäss dem Konzern sollen wieder zahlreiche Sonnen-Ziele wie Mallorca, Sylt oder Kreta erreichbar sein. Auch Swiss-Chef Thomas Klühr (58) setzt auf Inseln – diese seien weniger von der Pandemie betroffen, wie er im Interview mit der NZZ sagte.
Balearen und Kanaren können langsam lockern
In der Tat: Während in Spanien insgesamt über eine Viertelmillion Menschen mit Corona infiziert wurden und mehr als 26 000 an der Lungenkrankheit starben, kamen etwa die Balearen, zu denen die Ferieninseln Mallorca, Ibiza und Menorca gehören, glimpflich davon. Bis Freitag zählte man dort weniger als 2000 Infizierte und etwa 200 Tote. Auch auf den Kanaren gilt der Virus als unter Kontrolle.
Beide Inselgruppen dürfen – im Gegensatz zu den Provinzen Madrid, Barcelona, Valencia, Málaga und Granada – ab Montag in die Phase 1 des Corona-Exits übergehen: Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen erlaubt, Restaurants dürfen im Aussenbereich bewirten, einige Geschäfte wieder öffnen.
Ab Juli sollen die ersten Touristen kommen
Und nun machen sie Druck auf ihre nationalen Regierungen, die Einreisestopps für Ausländer aufzuheben. Die Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol (48) hatte zudem diese Woche gesagt, dass man mit Deutschland zusammenarbeite, um den Tourismus mit maximalen Hygienegarantien wieder anzukurbeln.
Der deutsche Reiseveranstalter FTI Touristik hat laut der Zeitung «Diario de Mallorca» angekündigt, ab nächster Woche wieder Pauschalreisen nach Mallorca verkaufen zu wollen. Die Hoteliers auf Mallorca rechnen fest damit, dass bereits Anfang Juli die ersten ausländischen Touristen kommen, wie die «Mallorca-Zeitung» berichtet.
Beim Migros-Reisebüro Hotelplan ist man noch zurückhaltender. Wie Sprecherin Bianca Gähweiler auf Blick TV sagte, verkaufe man derzeit vor allem Auslandferien für den Herbst oder den Winter – die Nachfrage nach Sommerferien am Mittelmeer sei noch begrenzt.
Griechenland will am 1. Juli öffnen
Auch Griechenland bereitet sich trotz Corona auf den Sommertourismus vor. Haris Theocharis (49) sagte gegenüber der BBC, dass sein Land plane, sich schrittweise für Besucher zu öffnen. Ab dem 1. Juli werden man ausländische Touristen wieder ins Land lassen.
Die Einzelheiten – wer, wie viele, wie lange, wo – sollen bis zum 15. Mai feststehen. Doch Theocharis geht davon aus, dass zuerst Individualreisende mit dem eigenen Auto kommen würden. Das sei sicherer als Fliegen. Allerdings: Die Lufthansa will auch Inseln wie Kreta anfliegen.
Und auch Hotelplan-Sprecherin Gähweiler geht davon aus, dass «Mittelmeer-Destinationen wie Griechenland und Zypern als erste wieder aufgehen werden». Stand heute sei es aber nicht möglich, Prognosen zu machen. «Die sicherste Variante sind sicher Ferien in unserer wunderschönen Schweiz.»
Italien bleibt wohl tabu
Auf Gäste mit fahrbarem Untersatz setzt auch Kroatien. Das Land strebt angeblich mit Österreich, Slowenien und Tschechien eine Einigung an, Urlaubsreisen mit dem Auto zu ermöglichen. Zudem soll es den Plan einer stufenweisen Lockerung für die Unterkünfte geben: zuerst Campingplätze, dann Privatzimmer und Ferienhäuser, dann die Vermietung von Segelbooten und Jachten.
Ferien in Italien werden Stand heute wohl ausgeschlossen sein – die Grenzen sind weiterhin zu, ebenso die Hotels. Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) setzt auf den inländischen Tourismus. Gegenüber der Zeitung «Il Fatto Quotidiano» sagte er, er sei zuversichtlich, dass seine Mitbürger diesen Sommer Ferien machen könnten – in Italien.
Doch auch für die anderen Destinationen gilt: Ferien wie man es sich gewohnt ist, werden dieses Jahr nicht möglich sein. Die Hotels werden schon wegen der Hygiene-Regeln weniger dicht besetzt sein, Restaurants und Strände leerer. Einige Länder oder Regionen denken zudem darüber nach, nur jene Touristen ins Land zu lassen, wenn diese einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Wie reagiert die Schweiz auf das neue Virus?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Das BAG bereitet sich auf eine internationale Ausbreitung des neuen Coronavirus vor und steht mit allen relevanten Partnern in Kontakt. Die Informationen werden auf der BAG-Internetseite regelmässig aktualisiert.
Wie wird das Virus übertragen?
Übertragen wird das Coronavirus wie das Sars-Virus durch Tröpfcheninfektion, weshalb hustende und niesende Patienten hohe Ansteckungsgefahr bedeuten. Laut WHO soll die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) zwei Tage bis eine Woche betragen.
Welches sind die Anzeichen?
Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Atemprobleme wie Kurzatmigkeit, Lungenentzündung.
Sind Schweizer betroffen?
In Wuhan, wo das Virus entdeckt wurde, leben acht Schweizer. Gemäss BAG sind keine Schweizer von der Krankheit betroffen.
Wie gross ist die Gefahr eines Imports nach Europa?
Obwohl direkte Flugverbindungen von Wuhan nach London, Paris und Rom existieren, schätzt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer Einschleppung aktuell als moderat ein. Gleiches gilt für die Schweiz.
Darf man noch nach Wuhan reisen?
Da die chinesischen Behörden die Stadt Wuhan praktisch unter Quarantäne gestellt haben und die Verkehrsverbindungen nur noch teilweise genutzt werden können, wird von Reisen dahin abgeraten.
Wie kann ich mich auf Reisen schützen?
Bei Reisen nach China empfiehlt das BAG:
- Gute persönliche Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen
- Meiden von Fischmärkten und Märkten, an denen lebendige oder tote Tiere und Vögel gehandelt werden
- Kein Kontakt mit Tieren, insbesondere Geflügel und deren Exkrementen
- Kein Kontakt mit Personen mit respiratorischen Symptomen
- Eier und Fleisch nur gut durchgekocht essen
Wann gibt es einen Impfstoff?
Zurzeit gibt es keinen Impfstoff. Die globale Impfallianz Gavi rechnet damit, dass die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die neue Lungenkrankheit mindestens ein Jahr dauern wird. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley.
Wie reagiert die Schweiz auf das neue Virus?
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Wie wird das Virus übertragen?
Übertragen wird das Coronavirus wie das Sars-Virus durch Tröpfcheninfektion, weshalb hustende und niesende Patienten hohe Ansteckungsgefahr bedeuten. Laut WHO soll die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) zwei Tage bis eine Woche betragen.
Welches sind die Anzeichen?
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Sind Schweizer betroffen?
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Wie gross ist die Gefahr eines Imports nach Europa?
Obwohl direkte Flugverbindungen von Wuhan nach London, Paris und Rom existieren, schätzt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer Einschleppung aktuell als moderat ein. Gleiches gilt für die Schweiz.
Darf man noch nach Wuhan reisen?
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- Gute persönliche Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen
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- Kein Kontakt mit Tieren, insbesondere Geflügel und deren Exkrementen
- Kein Kontakt mit Personen mit respiratorischen Symptomen
- Eier und Fleisch nur gut durchgekocht essen
Wann gibt es einen Impfstoff?
Zurzeit gibt es keinen Impfstoff. Die globale Impfallianz Gavi rechnet damit, dass die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die neue Lungenkrankheit mindestens ein Jahr dauern wird. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley.