SVP-Zoff wegen «Zigeuner»-Plakat
Mutterpartei rüffelt Berner Jung-SVP-Chefs

Die Berner Jung-SVP eckt an – auch innerhalb der Partei. Erst kürzlich mussten die Jungspunde bei der Parteileitung antraben. Jetzt sorgen sie mit dem «Zigeuner»-Plakat erneut für rote Köpfe.
Publiziert: 25.02.2018 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:42 Uhr
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Das «Zigeuner»-Plakat der Jungen SVP Bern sorgt bei der Mutterpartei für rote Köpfe.
Foto: zvg
Fabian Eberhard

Sie hat es wieder getan, die Junge SVP Bern – die Grenze zwischen Provokation und Beleidigung überschritten.

Diesmal giftete die Jungpartei auf einem Wahlplakat gegen Fahrende (siehe Bild). Linke und Roma-Organisationen sind empört; sie haben Anzeige wegen Rassendiskriminierung erstattet. Jetzt äussern sich auch Parteifreunde kritisch.

Der Berner SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus stellte bereits klar: «Es ist absolut niveaulos und gehört in die unterste Schublade.» Und Aliki Panayides, Geschäftsführerin der Berner Kantonalpartei, sagt: «Wir bedauern, dass die Junge SVP sich entschlossen hat, wie die Juso möglichst aufzufallen.» Das sei nicht der Stil der SVP.

Die zwei Co-Präsidenten der Berner Jungpartei ecken nicht zum ersten Mal an.

Vor einigen Wochen griffen sie die Juso-Präsidentin Tamara Funiciello an: «Wir werden nicht mehr länger zuschauen, wie eine fette, arrogante, kleinwüchsige, blöde Kuh irgendwo in unserem schönen Land Grundwerte wie unsere Neutralität zu verletzen versucht.»

Bereits für die Beschimpfung der Juso-Chefin kassierten die zwei Präsidenten einen Rüffel von der Mutterpartei. Sie mussten zu einer Aussprache bei Kantonalpräsident Werner Salzmann antraben.

Die Chefs der Jungen SVP nehmen es gelassen. «Zwischen Mutter- und Jungpartei ist es absolut normal und auch gesund, gewisse Meinungsdifferenzen zu haben», sagt Co-Präsident Nils Fiechter.

Und: Man werde «Probleme» auch weiterhin «beim Namen nennen».

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