Die SVP und Gölä haben ein symbiotisches Verhältnis. Wie die Rechtspart pöbelt der Mundart-Rocker vorzugsweise gegen politische Linke, faule Sozialhilfeempfänger oder den Bundesrat, der das Land hinterrücks in die EU zu treiben versuche. Unvergessen seine Aussage, «die Arbeiter würden durch die SVP besser vertreten als durch die SP».
Dass der Rockbarde seit langem offen mit der Blocher-Partei flirtet, ist logischerweise auch den SVP-Verantwortlichen nicht entgangen.
Hansruedi Wandfluh fragte Gölä an
Die Berner SVP ging deshalb vor einigen Wochen in die Offensive. Sie fragte, ob Gölä ihr neues Aushängeschild werden möchte und bei den Nationalratswahlen 2019 in den Ring steige, wie SonntagsBlick im Bundeshaus erfahren hat.
Hansruedi Wandfluh (66), Co-Präsident Wahlleitung der Berner SVP für die Nationalratswahlen 2019 bestätigt: «Ja, ich habe Gölä angefragt, ob er sich vorstellen könne, 2019 für die SVP zu kandidieren». Mit seinem Gedankengut und seiner politischen Haltung würde der populäre Musiker gut zur seiner Partei passen, ist der alt Nationalrat überzeugt.
Der SVP war es dabei mit ihrem Angebot todernst. Sogar ein Treffen mit Parteichef Albert Rösti (51) wurde dem Berner Oberländer vorgeschlagen.
Gölä hat sich für seinen Entscheid einige Tage Zeit genommen – dann aber in einem salbungsvollen Brie abgelehnt. Er fühle sich «sehr geehrt» über die Anfrage schreibt er. «Schweren Herzens» wolle er aber nicht kandidieren. Er habe im Moment keine Zeit und andere Prioritäten.
Keine Zeit wegen intensiver Proben
Göläs Manager Lukas Moser (55) sagt: «Es hat Gölä gefreut. Im Moment liegt ein solches Engagement aber einfach nicht drin.» Er sei zu beschäftigt. Und wenn er so etwas wie ein Nationalrat Mandat ins Auge fassen wolle, würde das Gölä seriös tun, was aus Zeitgründen neben seinen vielen unternehmerischen Projekten nicht drin liege.
Im Augenblick ist Marco Pfeuti, wie der Musiker auf einem Wahlzettel heissen würde, intensiv am Proben. Anfang Dezember wird er drei Mal im Zürcher Hallenstadion auftreten – 36'000 Fans werden erwartet.
Die SVP versucht nicht nur in Bern Prominente auf ihre Wahltettel zu locken. Auch in Zürich steht mit dem Milieuanwalt Valentin Landmann (68) ein bekannter Name in den Startlöchern.
Grüne fragten Tamy Glauser an
Und nicht nur diese Partei versucht mit Stars zu punkten. Diese Woche wurde publik, dass die Grünen gerne das Model Tamy Glauser (33) zu einer Nationalratskandidatur überreden möchten.
Wie Gölä gab auch die Freundin von Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht (29) der Öko-Partei vorerst einen Korb.