Dieser Coup ist ihm geglückt: Selbst Parteikollegen zeigen sich überrascht, dass Alfred Heer als Präsident der Zürcher SVP zurücktritt. Viele attestieren ihm, dass er die grösste Partei des Landes im grössten Kanton nicht nur urbanisiert, sondern bei den Nationalratswahlen im letzten Herbst auch erheblich verjüngt hat.
Bereits im April soll sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin gewählt werden. Zürcher Medien spekulieren heute schon über Kandidaten. Doch eine Umfrage bei prominenten Nationalräten zeigt: Das Interesse hält sich in Grenzen.
Wirtschaftspolitiker Thomas Matter etwa schliesst eine Kandidatur aus. Der Aufwand wäre neben Job und Nationalratsmandat inklusive Kommissionsarbeit zu gross, um das Amt seriös ausführen zu können.
Gregor Rutz argumentiert ähnlich und plädiert für einen Unternehmer an der Parteispitze.
Auch Natalie Rickli strebt das Amt kaum an. «Ich sehe mich nicht im Vordergrund. Die Zürcher SVP hat aber viele Leute, die es könnten», sagt sie. Dabei denkt sie auch an Kantonsräte. Ein Amt in Bern sei überhaupt nicht zwingend
Das sieht Heer selbst genauso. Die Verankerung auf kantonaler Ebene sei wichtiger als jene in Bern, sagt er. In den nächsten Tagen will er mit möglichen Kandidaten das Gespräch suchen.
Die «NZZ» nennt die Kantonsräte Konrad Langhart und Martin Hübscher als mögliche Kandidaten, ein Nationalrat bringt auch Anita Borer ins Spiel. Aus dem Nationalrat käme unter anderem Bruno Walliser in Frage. (vuc)