SVP-Mann braucht Zweidrittelmehrheit
Fällt für Fehr (65) heute die Alters-Guillotine?

Sind die Tage vom Zürcher SVP-Politiker Hans Fehr als Nationalrat gezählt? Für eine erneute Kandidatur braucht Fehr heute Abend im Zürcher SVP-Kantonalvorstand eine Zweidrittelmehrheit.
Publiziert: 19.05.2015 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:36 Uhr
Thomas Jossen

Seit 1995 sitzt Hans Fehr (68) für die Zürcher SVP im Nationalrat. Immer wieder wurde er als Sesselkleber bezeichnet.
Für einen Listenplatz bei der Zürcher Sektion der Volkspartei braucht ein Kandidat, der älter als 65 ist, eine Zweidrittelmehrheit im über 50-köpfigen Kantonalvorstand.

Hat Fehr Angst?
Heute Abend ist der Showdown: Muss sich Hans Fehr nach 20 Jahren aus der grossen Kammer verabschieden? Dass er die Zweidrittelmehrheit schaffen wird, davon scheint er selber nicht überzeugt zu sein. Laut Informationen von Blick.ch ging der SVP-Dinosaurier in den letzten Tagen Vorstandsmitglieder an und weibelte dafür, dass sie ihm heute Abend ihre Stimme geben würden. Auf Anfrage meint Fehr: «Zu dieser Thematik äussere ich mich nicht.» 

Präsident Alfred Heer wird nicht abstimmen

Doch wie Alfred Heer, Kantonalpräsident der SVP Zürich bestätigt, habe er «Kenntnis davon, dass Hans Fehr einzelne Vorstandsmitglieder kontaktiert hat». Das sei jedoch legitim. Heer selbst wird sich seiner Stimme heute enthalten.  Dies sei Sache des Vorstands. «Ich werde diesen Entscheid dann respektieren und vertreten.» Auch habe er sich bis jetzt bewusst zurückgehalten. Er habe sich «weder für noch gegen Hans Fehr stark gemacht».

Zudem sei es nicht mehr so, dass die SVP Zürich mit einer «überalterten Liste» antreten würde. Nach den Rücktritten von Toni Bortoluzzi und Max Binder trete seine Partei bereits mit «jungen und frischen Kräften» an.  Spekulieren, wie die Abstimmung heute Abend im Kantonalvorstand ausgehen wird, will Alfred Heer nicht. «Wäre ich Hellseher, würde ich im Zirkus arbeiten.»

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