SVP-Köppel trifft in Grenchen SO auf FDP-Fluri
Politduell statt Fasnacht

Roger Köppel und Kurt Fluri sind unversöhnliche Gegner – nicht erst seit der bitteren Niederlage der SVP in Sachen Zuwanderung, für welche Kurt Fluri verantwortlich war. Wenn sie jetzt am Fasnachtsdienstag in Grenchen SO zum Duell aufeinandertreffen, ist nur gerade das Datum zum Schmunzeln.
Publiziert: 24.02.2017 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:38 Uhr
Terminprobleme: Nationalräte Kurt Fluri (FDP, l.) und Roger Köppel (SVP).
Foto: SRF

Tritt Roger Köppel auf, haben die Narren nichts mehr zu lachen. Zur Erinnerung: In den katholischen Ständen endet die Fasnacht am Aschermittwoch. Auch im Kanton Solothurn gilt der Vorabend somit als Fasnachtshöhepunkt. SVPler, die den nächsten Blocher in Fleisch und Blut sehen wollen, können sich den Abend jetzt aber ans Bein streichen.

Die SVP der Stadt Solothurn lädt just am Dienstag zum Duell Roger Köppel gegen Kurt Fluri. Seit der Debatte um die Umsetzung der SVP-Zuwanderungsinitiative sind beide ziemlich verfeindet – jetzt sollen sie über die Zukunft der Personenfreizügigkeit debattieren. Das passt in den Wahlkampf im Kanton.

Keine geeignete Räumlichkeit zur Verfügung

Laut SVP-Sektionspräsident René Käppeli musste die Veranstaltung sogar nach Grenchen SO verlegen – was unter den Narren für zusätzlichen Spott sorgt. Denn an der Fasnacht lästern die Hauptstädter gerne über die Leute aus der Uhrenstadt. Käppeli: «In Solothurn steht an diesem Abend, wegen der Fasnacht, keine geeignete Räumlichkeit zur Verfügung.»

Laut Käppeli hätten beide Referenten das Datum bestimmt. Kurt Fluri sagt aber, dass der Dienstagabend praktisch gesetzt war: «Das Alternativdatum wäre der 2. März gewesen, an dem aber bereits ein anderes Podiumsgespräch mit mir und der Solothurner SVP stattfindet. Weitere Terminvorschläge gab es nicht.» Er habe natürlich zugesagt, weil er sich nicht vorwerfen lassen wollte, dieser Debatte aus dem Weg zu gehen.

Köppels dichte Agenda

Es spricht also viel dafür, dass das Datum der vollgestopften Agenda des vielbeschäftigten Zürchers Köppel geschuldet ist. Oder anders ausgedrückt: Wenn man zur Politelite gehört, zählen Volksbräuche plötzlich nicht mehr so viel.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?