SVP-Kandidat Aeschi will sich einmischen
«Der Bundesrat ist zu stark im Gärtchendenken verhaftet»

Thomas Aeschi gibt offiziell zu, dass er als Bundesrat seinen Kollegen im Gremium noch so gerne in ihre Dossiers dreinreden möchte.
Publiziert: 03.12.2015 um 10:48 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:28 Uhr
«Es ist durchaus meine Absicht, mich als Bundesrat in die Geschäfte anderer Departemente einzubringen», sagt Thomas Aeschi.
Foto: Marco Zanoni

Bundesratskandidaten werden im Vorfeld der Wahlen stets genau angeschaut. Auch dieses Jahr wird über jeden der drei offiziellen SVP-Kandidaten hergezogen. Beim Zuger Nationalrat Thomas Aeschi bemängeln politische Gegner, dass der ehrgeizige Harvard-Absolvent es bisweilen übertreibe mit seinen Anträgen in der Kommission.

Immer wieder reiche er Anträge ein, obwohl diese völlig chancenlos sind. Die Bundesverwaltung dürfte deshalb schon heute zittern. Nun bestätigt Aeschi seine Absichten auch noch offiziell. «Es ist durchaus meine Absicht, mich als Bundesrat in die Geschäfte anderer Departemente einzubringen», erklärt er im «Tages-Anzeiger».

Denn heute sei das Siebnergremium etwas «zu stark im Gärtchendenken verhaftet», wonach man den Kollegen nicht dreinreden soll, kritisiert der 36-jährige seine potenziell neue Wirkungsstätte.

Welches Departement Aeschi am liebsten übernehmen würde, ist ein offenes Geheimins:  Die Finanzen von Eveline Widmer-Schlumpf (BDP). Tatsächlich ist kein Departement stärker in die Geschäfte der anderen Bereiche involviert wie das EFD.

Der Zuger bezeichnet dieses senn auch als «sehr grosse Herausforderung». Er traue sich die Aufgabe aber zu. Auch wenn  er das EJPD von Simonetta Sommaruga (SP) übernehmen müsste, hätte er Ideen. «Die EU-Aussengrenze ist löchrig wie ein Emmentaler Käse», doziert er im Interview.

Der aktuelle Bundesrat unterscheide zu wenig zwischen «an Leib und Leben Bedrohten einerseits und illegalen Wirtschaftsmigranten andererseits», glaubt er. (vuc)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?