Vor drei Jahren gelang «Weltwoche»-Chef Roger Köppel (53) die Wahl ins Parlament – als bestgewählter Nationalrat des Landes. Am vergangenen Donnerstag erklärte der Zürcher nun, im kommenden Herbst für den Ständerat kandidieren zu wollen. Vorausgesetzt, die Partei nominiere ihn.
Köppels Absichten überraschen, zumal mit Alfred Heer (57), dem ehemals langjährigen Präsidenten der Zürcher SVP, bereits ein Aushängeschild der Partei mit einem Wechsel von der Grossen Kammer ins Stöckli liebäugelt.
«Ich stehe für eine Ständeratskandidatur zur Verfügung», sagte Nationalrat Heer im September zum SonntagsBlick. Er sei bereit, die Herausforderung anzunehmen. Nach Köppels Ankündigung, die mit der Partei nicht abgesprochen war, geht er nun über die Bücher.
«Er ist der bestgewählte Nationalrat und ein unermüdlicher Wahlkämpfer, das darf man nicht vergessen», so Heer mit Blick auf Köppel.
«Meine Kandidatur ist nicht zwingend»
Eine Kandidatur wie jene des «Weltwoche»-Chefs mobilisiere die eigenen Reihen sicher sehr gut. «Allerdings kann es ausserhalb der SVP zu einer Gegenbewegung kommen. Das alles gilt es zu bedenken.»
Er müsse sich nun überlegen, was das Beste sei für die Partei, fährt Heer fort. «Meine Kandidatur ist nicht zwingend, aber es gilt abzuwägen, wie wir für die SVP im Wahljahr am meisten Stimmen holen.»
Ein schwieriges Rennen
Nächste Woche werde er mit Köppel, Kantonalpräsident Konrad Langhart (55) und dem Präsidenten der Stadtzürcher SVP, Mauro Tuena (46), die Kandidatur besprechen.
Ob Köppel oder Heer: Beide SVPler wären im Herbst Aussenseiter. Die bisherigen Zürcher Ständeräte, Daniel Jositsch (53, SP) und Ruedi Noser (57, FDP), treten wieder an. An einer ähnlichen Konstellation sind bereits andere Parteigranden gescheitert: Alt Bundesrat Christoph Blocher (78) und der heutige Bundespräsident Ueli Maurer (68) scheiterten einst bei ihren Versuchen, für die SVP im grössten Schweizer Kanton einen Sitz im Stöckli zu holen.