SVP-Nationalrat Andreas Glarner (57) will sich versprochen haben. Das jedenfalls sagt er gegenüber BLICK. Er habe seine grüne Ratskollegin Sibel Arslan (40) versehentlich als «Frau Arschlan» bezeichnet: «Es war ein Versprecher in der Hektik des Gefechts.»
Glarner erklärt, er habe sich vor dem Bundeshaus wahnsinnig über einen «Klimachaoten» aufgeregt, der sich erdreistet habe, den Verkehr zu regeln. «Als ich dem Jungen gesagt habe, dass ich ihn anzeigen werde, griff Frau Arslan mich an», sagt Glarner. So sei der Streit entstanden.
Auch den Verdacht, dass Glarner und seine SVP-Kollegen den Namen der grünen Nationalrätin hinter vorgehaltener Hand verunglimpfen – und ihm deshalb das «Arschlan» rausgerutscht sei, weist Glarner zurück: «Nein, ganz sicher nicht!» Es handle sich um einen gewöhnlichen Versprecher. Um gleich nachzuschieben: «Es ist schliesslich nicht so ein geläufiger Name in unserem Land.»
Rücktrittsforderungen auf Twitter
Auf den sozialen Medien sorgen Glarners Worte auch aus einem zweiten Grund für Empörung. Der SVP-Nationalrat warf Arslan vor dem Bundeshaus vor, in «ihrem Staat, der Türkei», suche man vergeblich «Recht und Ordnung». Woraufhin sich Arslan wehrte und betonte, sie sei Schweizerin.
Weil Glarner die Wahl einer Schweizerin nicht anerkenne, fordert SP-Nationalrätin Ada Marra (47) auf Twitter seinen sofortigen Rücktritt als Präsident der Staatspolitischen Kommission (SPK). SP-Nationalrat Beat Jans (56) verlangt zudem eine «ernsthafte Entschuldigung» bei seiner Basler Kollegin.
Glarner sagt, er habe sich bei Arslan bereits mit einer Whatsapp-Nachricht für den Namensversprecher entschuldigt. Am zweiten Punkt hält er hingegen fest: «Frau Arslan ist schweizerisch-türkische Doppelbürgerin. Man darf sie jederzeit an ihre Herkunft erinnern», findet er. Auch wenn sie durchaus eine «vollwertige Nationalrätin» sei.
«Dä huere fucking Glarner»
Der SVP-Politiker, der gerne provoziert, sieht sich zudem selbst als Opfer. So beklagt sich Glarner im BLICK-Interview über einen verbalen Angriff von SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (58).
Die Zürcher Nationalrätin sagte gestern in ein Mikrofon von Radio SRF: «Dä huere fucking Glarner, who cares». Sie regte sich darüber auf, dass die Kameras offenbar Glarner filmten und nicht die Jugendlichen mit ihren Forderungen. (til/std/dba)