SVP-Giezendanner will Meer wissen
Versenkte der Bund beim Flotten-Verkauf Millionen?

Das Debakel rund um den Verkauf eines Teils der Schweizer Hochseeflotte spitzt sich weiter zu. Weil er eine Untersuchung fordert, bittet der Bundesrat SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (63) zum Gespräch.
Publiziert: 11.09.2017 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:39 Uhr
Das Debakel rund um die Hochseeflotte geht in die nächste Runde: Nun wird SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner vom Bundesrat zum Gespräch eingeladen.
Foto: Keystone

13 Schiffe der Schweizer Hochseeflotte wurden diesen Frühling zu Spottpreisen verkauft. Da der Bund als Bürge finanziell für Schäden der privaten Reeder haftet, hat das Parlament einen Kredit abgesegnet, um die Verluste aus dem Verkauf zu decken.

Er hat eine parlamentarische Untersuchung gefordert und trabt nun dafür beim Bundesrat an: der Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (63).
Foto: Keystone

Nun geht das Debakel in die nächste Runde: Weil der SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner eine parlamentarische Untersuchungskommission fordert, wird der Parlamentarier nun zu einem Krisengespräch mit dem zuständigen Bundesrat Johann Schneider-Ammann eingeladen, wie die «Aargauer Zeitung» heute berichtet. 

Der Hintergrund: Der Bund machte beim Not-Verkauf eines Teils der Schweizerischen Hochseeflotte massive Verluste. Trotz jahrelangem Warnen von verschiedenen Seiten zum desolaten Zustand der Reederei-Bilanzen hat niemand reagiert. Einige Beamte des Bundes sind dafür von den Reedern zu teuren Geschäftsreisen eingeladen worden, was der Sache einen zusätzlichen schalen Beigeschmack verleiht. 

Verkauf zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt

Hinzu kommt nun: Angeblich hat der Bund die 13 Schiffe zum schlechtesten Zeitpunkt verkauft, nämlich als die Preise auf dem tiefstmöglichen Punkt lagen. Die «Aargauer Zeitung» zitiert den Präsidenten des Verbandes Deutscher Reeder (VDR): «Die Frachtraten und die Preise für gebrauchte Schiffe haben sich stabilisiert.»

Und auch Giezendanner sagte der Zeitung, die Marktpreise seien in den letzten Monaten wieder gestiegen. Er weiss auch, dass sich immer noch Interessenten finden lassen würden: «Ich habe erfahren, dass türkische Reeder kürzlich beim Bund ihr Interesse an Frachtern angemeldet haben. Eine Antwort haben sie nicht erhalten», so Giezendanner.

Zehn der verkauften Schiffe sind nun übrigens in kanadischer Hand, wie die Zeitung schreibt. Jedoch nur für kurze Zeit, denn die neuen Besitzer planen, die Schiffe so schnell wie möglich wieder zu verkaufen, jetzt wo der Wert wieder gestiegen ist. (wif)

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