Super-Resultat für Simonetta Sommaruga
Familie Präsidentin!

Die Bundesversammlung hat heute Simonetta Sommaruga zur neuen Bundespräsidentin gewählt. Die 54-jährige Vorsteherin des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) erhielt 181 von 210 gültigen Stimmen - Johann Schneider-Ammann wird mit 173 Stimmen Vize-Präsident.
Publiziert: 03.12.2014 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:36 Uhr
Sommaruga: «Europäische Beziehungen im Zentrum»
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:Sommaruga: «Europäische Beziehungen im Zentrum»

Sommaruga machte ein sehr gutes Resultat - das beste, das eine Frau je erzielt hat. In den vergangenen zehn Jahren erzielten nur Pascal Couchepin (197), Hans-Rudolf Merz (185) und Didier Burkhalter (183) mehr Stimmen - alles FDP-Bundesräte.

Justizministerin Sommaruga ist die fünfte Frau, die Bundespräsidentin wird. Ihre Vorgängerinnen hiessen Ruth Dreifuss (1999), Micheline Calmy-Rey (2007 und 2011), Doris Leuthard (2010) und Eveline Widmer-Schlumpf (2012). Die frisch gekürte Bundespräsidentin liess sich anschliessend von Ehemann, dem Schriftsteller Lukas Hartmann (70), und Stiefsohn Jonas Lehmann (29) feiern.

Mit der Sozialdemokratin wird der Kanton Bern zum 24. Mal im Bundespräsidium repräsentiert. Der letzte Berner auf diesem Posten war der SVP-Politiker Samuel Schmid im Jahr 2005. Sommaruga ist die erste Berner SP-Bundespräsidentin, alle anderen waren SVP- oder FDP-Politiker. Mit Vize Johann Schneider-Ammann ist das Bundes-Präsidium jetzt fest in Berner Hand.

Die Wahl zur Bundespräsidentin ist der vorläufige Höhepunkt ihrer glanzvollen Karriere: Sommaruga war am 22. September 2010 im Alter von 50 Jahren in den Bundesrat gewählt worden, als Nachfolgerin von Moritz Leuenberger. Die Nichtjuristin musste das EJPD gegen ihren Willen und jenen ihrer Partei übernehmen. Nach 100 Tagen im Amt beteuerte sie jedoch, dass sie kein Problem damit habe.

Vor ihrer Wahl in den Bundesrat schaffte sie 1999 den Sprung von der Exekutive der Berner Vorortsgemeinde Köniz in den Nationalrat - auch dank ihrem Engagement bei der Stiftung für Konsumentenschutz. 2003 gelang es ihr, Berns bürgerliches Bollwerk im Ständerat zu sprengen. Fast sieben Jahre lang war die Mitglied der kleinen Parlamentskammer.

Sommaruga geniesst den Ruf einer souveränen, nervenstarken und dossierfesten Politikerin. Als Justizministerin ist sie für die Umsetzung der Zuwanderungsinitiative zuständig - ein Thema, das die Schweiz beschäftigt wie kein anderes. Das Bundespräsidium wird sie kaum aus der Ruhe bringen.

Stimmen erhielt Sommaruga am Mittwoch aus allen Fraktionen. Auch die SVP, welche sich mit Sommarugas Asylpolitik nicht immer identifizieren kann, unterstützte die Bernerin. Von den 236 eingegangenen Wahlzettel waren 4 ungültig, 22 Parlamentarierinnen und Parlamentarier legten leer ein.

Als Bundespräsidentin leitet Sommaruga während eines Jahres die wöchentlichen Sitzungen der Regierung und übernimmt Repräsentationspflichten.

Offiziell gefeiert wird die neue Bundespräsidentin am Donnerstag nächster Woche: In ihrer Wohngemeinde Köniz macht Sommaruga an einer Schule und im Schloss Halt. Am Abend gibt es ein Dîner in der Orangerie Elfenau an der Aare. Die Berner Staatskanzlei lässt sich die Feier mit 120'000 Franken etwas kosten. (SDA)

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