Studie zeigt
Erleichterte Einbürgerung ist alles andere als leicht

Wer sich als Ausländerin in der dritten Generation in der Schweiz einbürgern lassen will, bekommt zu viele Stolpersteine und bürokratische Hürden in den Weg gelegt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM).
Publiziert: 18.02.2022 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2022 um 15:12 Uhr
Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation dürfen sich in der Schweiz leichter einbürgern lassen. Auf diesem Weg werden ihnen jedoch zu viele Stolpersteine in den Weg gelegt, kommt eine Studie zum Schluss. (Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Von rund 25'000 Personen, die sich erleichtert einbürgern lassen könnten, haben bis Ende 2020 nur 1847 den Schweizer Pass erhalten, wie die EKM am Freitag mitteilte. Das sei drei Jahre nach Inkrafttreten des Verfassungsartikels eine «ernüchternde Bilanz».

Um die Gründe dafür herauszufinden, hatte das EKM deshalb eine Studie bei den Universitäten Genf und Neuenburg in Auftrag gegeben. Diese belegt nun, dass die Altersgrenze, verschiedene bürokratische Stolpersteine und eine ungenügende Information der betroffenen Personen die erleichterte Einbürgerung erschweren.

Unnötig hohe Hürden

Um die Hürden abzuschaffen, empfehlen die Studienautorin und der Studienautor die Altersgrenze von 25 Jahren abzuschaffen, die «unnötig hohen» administrativen Hürden beim Zugang zum Verfahren abzubauen und Einbürgerungswillige proaktiv auf die erleichterte Einbürgerung aufmerksam zu machen.

Seit Februar 2018 können sich Ausländerinnen und Ausländer, deren Grosseltern bereits in der Schweiz gelebt haben und die selber in der Schweiz geboren sind, erleichtert einbürgern lassen. Das hat das Schweizer Stimmvolk so entschieden.

(SDA)

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