Streit lohnt sich
Schlammschlacht bringt ACS 1000 neue Mitglieder

Der dreckige Streit um die Club-Führung hat den ACS in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das wirkte sich zur Überraschung aller positiv auf die Mitgliederzahlen aus.
Publiziert: 06.08.2016 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:54 Uhr
Zentralpräsident Mathias Ammann und Generaldirektor a.i. Michael Gehrken gehören zur alten Führung.
Foto: Keystone

Ein erbitterter Kampf um die Führung, Anzeigen, Intrigen und wilde Anschuldigungen: Der Automobilclub der Schweiz (ACS) steckt in einer tiefen Krise. Doch die Mitglieder scheint der Streit an der Spitze nicht zu stören – im Gegenteil.

Die Anzahl Mitglieder sei in den vergangenen Wochen um über 1000 gestiegen, schreibt der «Tages-Anzeiger». In einem Brief sei den ACS-Sektionen gestern mitgeteilt worden, dass man «erstmals seit 15 Jahren wieder mehr als 110'000 Mitglieder» zähle. Absender war Michael Gehrken, der von der alten Führung zum Generaldirektor ad interim ernannt worden war. 

Es gebe zwar «einzelne Austritte» wegen des Konflikts, diese fielen angesichts der vielen Neueintritte allerdings derzeit nicht ins Gewicht, sagt Gehrken zum «Tages-Anzeiger». Die Mitarbeiter des Sekretariats feierten den Mitgliederzuwachs deshalb gestern mit einem Apéro.

Die Schlammschlacht innerhalb des ACS war öffentlich geworden, als Präsident Mathias Ammann Direktor Stefan Holenstein Mitte Juni entlassen hatte. Als Grund brachte Ammann vor, dass Holenstein und einzelne Sektionen ihn orchestriert aus dem Amt hätten manövrieren wollen. Eine geplante Delegiertenversammlung wurde von Ammann daraufhin verschoben, eine Mehrheit der Sektionen führte sie aber trotzdem durch und wählte FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen als neuen Präsidenten. (lha)

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