Stichwahl hat entschieden
Alec von Graffenried ist neuer Berner Stadtpräsident

Bern hat erstmals einen grünen Stadtpräsidenten. Alec von Graffenried gewann am Sonntag die Stichwahl mit 57,9 Prozent der Stimmen klar. Das Nachsehen hat Ursula Wyss (SP).
Publiziert: 15.01.2017 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:20 Uhr

Die 38'000 brieflich abgegebenen Stimmen waren bereits am Samstag ausgezählt worden. Am Sonntagmittag mussten nur noch die an der Urne abgegebenen Stimmen ausgewertet werden.

Von Graffenried holte 23'749 Stimmen, den Namen von Wyss legten 17'262 Stimmberechtigte in die Urne. Der Grüne von Graffenried hatte bereits im ersten Wahlgang von Ende November mehr Stimmen geholt, das absolute Mehr aber verfehlt. Deshalb kam es an diesem Sonntag zur Stichwahl.

Von Graffenried tritt die Nachfolge von Alexander Tschäppät (SP) an. Bitter ist das Resultat für die SP, die das Stadtpräsidium nach insgesamt 24 Jahren abgeben muss.

Gemässigter Grüner und Brückenbauer

Der neue Stadtpräsident Alec von Graffenried ist 54 Jahre alt und gehört der Grünen Freien Liste (GFL) an, einer lokalen Gruppierung innerhalb der Grünen Partei. Landesweit bekannt ist von Graffenried als langjähriger Nationalrat; dieses Amt legte er 2015 nieder.

Danach arbeitete der vierfache Familienvater für eine Baufirma, präsidierte Bern Tourismus und engagierte sich verstärkt in der Stadtpolitik.

Im vergangene November wurde von Graffenried in die rot-grün dominierte Berner Stadtregierung gewählt. Der Bernburger gilt als gemässigter Grüner und stellte sich im Wahlkampf als Brückenbauer zwischen den politischen Lagern dar.

Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis (RGM) stellt in der fünfköpfigen Stadtberner Regierung vier Sitze, dazu kommt ein Sitz für die CVP. Die grossen bürgerlichen Parteien FDP und SVP sind in der Exekutive nicht vertreten.

Die Wahlbeteiligung lag bei der Stichwahl bei 49,8 Prozent.

Tränen nach der Wahl

Nach dem anstrengenden Wahlkampf war es von Graffenried heute deutlich anzusehen, dass die Anspannung von ihm abfiel. Am Rednerpult sagte er, er werde nicht etwa eine Antrittsrede halten. Vielmehr lud der Neugewählte die Anwesenden zum Apero in der Rathaushalle und wünschte so quasi als erste «Amtshandlung» allen von Herzen ein «Prost». (SDA)

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