Stéphanie Simon will in die Politik
«Man sieht sofort, wer meine Mutter ist»

Ähnliche Frisur, gleiche Partei: Stéphanie Simon, Tochter von Regierungsrätin Beatrice Simon, will Nationalrätin werden.
Publiziert: 18.08.2015 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:26 Uhr
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Stéphanie Simon bei ihrem Arbeitsplatz.
Foto: Thomas Rickenbach
Von Thomas Rickenbach

Mutter und Tochter gleichen sich. Sie wissen es. «Das Gesicht, klar», beginnt Stéphanie ­Simon (27), «dazu eine ähnliche Brille, eine ähnliche Frisur.» Sie schmunzelt: «Man sieht sofort, wer meine Mutter ist.» Beatrice Simon (54) nämlich, Regierungsrätin des Kantons Bern.

Nun will die Tochter ebenfalls in die Politik, kandidiert erstmals für ein Amt und gleich für einen Posten als Nationalrätin. Sie tritt für die Junge BDP an. Die Mutter ist – tja – bei deren Mutterpartei.

Job 150 Meter vom Büro der Mutter entfernt

«Schliesslich betrifft die Zukunft auch uns Jugendliche», begründet Stéphanie Simon ihr Engagement. «Es sollen nicht nur ältere Herren bestimmen.»

Zu Hause in Seedorf ist sie längst ausgezogen, lebt mittlerweile im nahen Lyss. Seit zwei Wochen arbeitet sie als Betriebsassistentin in der Zunft zur Webern in Bern, rund 150 Meter vom Büro der Mutter entfernt. Daneben schliesst sie ihr BWL-Studium ab. Die politische Karriere der Beatrice Simon hat sie natürlich genau mitgekriegt. Als die Mutter in den Gemeinderat von Seedorf gewählt wurde, kam die Tochter gerade in die Schule. Dann wurde Beatrice Simon Gemeindepräsidentin, wechselte von der SVP in die BDP, kam 2010 in den Regierungsrat.

Zuhause einfach «mein Mami»

Es gab auch Kritik. «Doch das Positive überwiegt», hat Stéphanie Simon mitgekriegt. Die Mutter habe sich immer bemüht, Amt und Familie zu trennen. «Wenn sie nach Hause kam, war sie nie die Regierungsrätin, sondern halt mein Mami.»

Ihre politischen Prioritäten der Tochter: weitsichtige Sportstättenplanung, starke Berufsbildung und familienfreundlicher Arbeitsmarkt. Aber musste es unbedingt auch die BDP sein? Gibt es keine politischen Differenzen? Nein, meint die Tochter, «und wenn wir mal unterschiedlicher Meinung sind, dann diskutieren wir das eben aus», sagt sie. «So erlebe ich auch die BDP, und so stelle ich mir Politik vor.»

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