Bundesbern stockt auf. Für das Jahr 2019 schafft die öffentliche Verwaltung mehr als 100 neue Stellen. Gemäss Zahlen der Eidgenössischen Finanzverwaltung sind 37'366 Vollzeitposten eingeplant – so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Der Verwaltungsapparat wächst. Und damit die Kosten. Aufgrund der Stellenaufstockung hat der Bundesrat zusätzliche Ausgaben von 30 Millionen Franken budgetiert. Insgesamt schlagen die 37'366 Stellen mit fast sechs Milliarden Franken zu Buche.
Mehr Personal setzt der Bund 2019 etwa im Staatssekretariat für Migration (SEM) ein. Für die Neustrukturierung des Asylbereichs rechnet er mit personellen Mehrkosten von 6,4 Millionen Franken.
Sechs Millionen an Zusatzkosten fallen beim Finanzdepartement (EFD) an. Grund: Die neue Plattform Digitalisierung, die Fachwissen innerhalb der Verwaltung bündelt. Ziel dabei ist es, Erfahrungen mit neuen Technologien und deren Anwendung zu gewinnen.
Bundesrat will Stellenwachstum dämpfen
Wie der Bundesrat im Voranschlag für das Budget 2019 schreibt, habe die Regierung bei den Personalausgaben eine strenge Priorisierung vorgenommen, um das Stellenwachstum zu dämpfen.
Demnach sind zahlreiche Stellenbegehren nicht oder nur teilweise bewilligt worden. Dies könne bei einzelnen Verwaltungseinheiten dazu führen, dass geplante Projekte nicht in Angriff genommen oder langsamer umgesetzt werden als ursprünglich geplant.
Die 37'366 Stellen sind ein Rekordwert. So gut dotiert war Bundesbern zuletzt im Jahr 1998. Damals arbeiteten 38'238 Personen für die Verwaltung. Danach ging die Zahl der Staatsangestellten stark zurück, bevor sie 2016 erneut sprunghaft anstieg – just zu jenem Zeitpunkt, als die SVP einen zweiten Sitz in der Landesregierung erhielt. Jene Partei also, die sich in der Öffentlichkeit stets für einen schlanken Staat ausspricht.