Das Schweizer Atommüll-Lager soll im Gebiet Nördlich Lägern im Zürcher Unterland zu stehen kommen, vermeldet der «Tages-Anzeiger». Zumindest deute vieles daraufhin. Das deckt sich mit Blick-Informationen, wonach man sich für ein Endlager in der Region mit dem geringsten Widerstand entschieden habe.
«In allen anderen Regionen, die im Auswahlverfahren sind, auch im nahen Deutschland, sind die Säle voll, wenn es eine Veranstaltung zum Tiefenlager gibt», sagt im «Tages-Anzeiger»-Artikel eine Bäuerin, auf deren Land das Lager gebaut würde, käme es nach Nördlich Lägern. In ihrer Region hingegen interessierten sich nur sehr wenige. Hier kämen «keine 20 Nasen», so die Frau.
Kaum Proteste erwartet
Selbst wenn die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) bald Nördlich Lägern tatsächlich als Standort bekannt geben würde, wird kein Proteststurm erwartet.
Die Nagra hatte den Standort zwischenzeitlich mal aus dem Rennen genommen. Nun ist es wieder unter den Kandidaten. Neuere Studien hätten ergeben, dass das Zürcher Weinland stärker von Erosion betroffen sei und dass ein Lager in Nördlich Lägern hingegen nicht nur bis 700 Meter tief, sondern gar bis zu 900 Meter tief gebaut werden könnte. Damit sei hier genug Platz vorhanden.
Kombi-Lager
Laut dem Artikel deutet vieles darauf hin, dass an dem Ort nicht nur ein Tiefenlager, sondern ein kombiniertes Lager für hoch radioaktiven und schwach bis mittel aktiven Abfall entsteht.
Am Samstag solle die Bevölkerung des betroffenen Standortgebiets informiert werden. (pt)