Bei den Neuenburger Regierungswahlen haben am Sonntag alle fünf Bisherigen die Wiederwahl im ersten Wahlgang verpasst. Die drei amtierenden Staatsräte der SP und die beiden der FDP standen jedoch an der Spitze.
An der Spitze des ersten Wahlgangs stand Jean-Nat Karakash von der SP mit 22'715 Stimmen. Auch er blieb jedoch unter dem absoluten Mehr von 22'816 Stimmen, weshalb am Sonntag noch keiner der fünf Sitze der Neuenburger Regierung vergeben wurde.
Hinter Karakash folgten die beiden FDP-Staatsräte Laurent Favre (21'957 Stimmen) und Alain Ribaux (21'626). Dahinter blieben die beiden bisherigen SP-Exekutivmitglieder Monika Maire-Hefti (18'092) und Laurent Kurth (17'997) etwas zurück.
Beide stammen aus dem Neuenburger Jura, und vor allem der Finanz- und Gesundheitsdirektor Laurent Kurth brachte seine Region mit einer Neuorganisation der Spitalstandorte gegen sich auf. Er wollte die Spitzenmedizin auf den Hauptort Neuenburg konzentrieren.
Das Neuenburger Stimmvolk erteilte den Plänen jedoch eine Abfuhr. Monika Maire-Hefti brachte mit einer Lohnreform die Lehrer gegen sich auf. Trotz des Rückstands auf die anderen bisherigen Staatsräte konnten Kurth und Maire-Hefti ihre Herausforderer klar distanzieren.
FDP-Kandidatin nur Siebte
Der Grüne Fabien Fivaz kam mit 12'536 Stimmen auf den sechsten Platz. Nur auf dem siebten Platz landete die dritte FDP-Kandidatin Isabelle Weber (12'177), die für die FDP die Mehrheit in der Regierung wieder hätte zurückerobern sollen.
Ob die beiden Herausforderer erneut antreten werden, entscheidet sich erst Anfang Woche. Falls sie nochmals kandidieren, kommt es am 23. April zu einem zweiten Wahlgang.
SVP chancenlos
Keine Chancen hatten die drei Kandidaten der SVP. Sie landeten noch hinter Nago Humbert (9130) von der Partei der Arbeit (PdA), der es auf den achten Platz schaffte. Die drei SVP-Anwärter Jean-Charles Legrix (6230), Xavier Challandes (6175) und Stephan Moser (5660) blieben weit zurück.
Nach dem Debakel um Yvan Perrin schaffte die SVP damit keinen erneuten Einzug in die Neuenburger Regierung. Perrin war 2013 in die Exekutive gewählt worden, trat jedoch nach anderthalb Jahren wegen eines Burn-outs zurück. Sein Sitz ging an die FDP verloren.
Keine Chance hatten Vincent Martinez (CVP) und Dimitri Paratte (solidaritésS), die sich auf den letzten Rängen wieder fanden. Die Stimmbeteiligung lag bei 34,23 Prozent. (SDA)