Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd unterstrich nach offiziellen Gesprächen am Abend vor den Medien die Wichtigkeit der europäischen Zusammenarbeit.
«Wir leben in unsicheren Zeiten, die Welt ist diffuser, komplexer, gefährlicher geworden.» Weil sich das in absehbarer Zeit nicht ändern werde, sei es umso wichtiger, den Zusammenhalt in Europa zu stärken, sagte Amherd.
Dazu gehört laut Amherd die Kooperation im Sicherheitsbereich. «Wir haben Bedrohungen, die nicht an Ländergrenzen Halt machen.» Deshalb müsse die Zusammenarbeit mit der Nato intensiviert werden - ohne die Neutralität aufzugeben.
Gleichzeitig müsse jedes europäische Land darauf hinarbeiten, die Verteidigungsfähigkeit der eigenen Armee zu stärken. In den vergangenen Jahrzehnten sei zu wenig in die Sicherheit investiert worden. «Die Länder in Europa müssen mehr machen.»
Tschechiens Präsident Pavel plädierte für einen Aufbauplan der USA und Europas für die Ukraine nach dem Vorbild des Marshall-Plans. Dieser solle den Menschen im kriegsversehrten Land Perspektiven geben. Das System für ukrainische Flüchtlinge im Ausland solle dafür sorgen, dass diese Menschen ihrem Land nicht verloren gingen.
Pavel pochte auf die Zusammenarbeit der Länder mit demokratischem Aufbau. Die Konfrontationslinie verlaufe nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen demokratischen und autokratischen Regimes verschiedener Ausprägungen, sagte er dazu. Diesen Staaten, die sich ihrerseits unterstützten, gelte es, die Stirn zu bieten.
Begonnen hatte Pavel seinen Besuch am Dienstag. Er und Bundespräsidentin Amherd eröffneten gemeinsam ein schweizerisch-tschechisches Wirtschaftsforum an der ETH Zürich. Anschliessend besuchten sie das Labor Spiez und das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) in Thun.