Aufruhr im Kanton Glarus: Laut «Tages-Anzeiger» wurde der Sonderstaatsanwalt aus Graubünden, Maurus Eckert, für ein Strafverfahren gegen den SP-Politshootingstar Jacques Marti eingesetzt. Grund: Es stünden Vorwürfe im Raum, die «im Zusammenhang mit seiner Arbeit als amtlicher Verteidiger seien», so der «Tages-Anzeiger».
Er betonte, die Ermittlungen hätten nichts mit seinen Ämtern als Landrat, SP-Fraktionschef und Präsident der Geschäftsprüfungskommission zu tun.
Kleinräumiges Glarner Justizwesen
Besonders: Die kantonseigene Strafverfolgungsbehörde ist laut amtlichem Bulletin «in den Ausstand getreten». Zu eng ist das Tal – zu bekannt wären sich Verdächtiger und Ermittler. Der externe Staatsanwalt Maurus Eckert sei beigezogen worden, weil Marti als amtlicher Verteidiger im kleinräumigen Glarner Justizwesen oft in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft steht.
Was ist genau geschehen? Details der Vorwürfe gibt Marti laut «Tages-Anzeiger» nicht bekannt, er berufe sich aufs Berufsgeheimnis als Anwalt – eben jenes Geheimnis, das er laut Ermittler Eckert gebrochen haben könnte.
Jacques Marti ist der Sohn des früheren SP-Nationalrats und Preisüberwachers Werner Marti und Polit-Shootingstar. 2015 kandidierte er als Gegner von BDP-Präsident Martin Landolt für den Nationalrat – und scheiterte mit einem knappen Rückstand von rund 700 Stimmen. (vfc)