Das SRG-Wahlbarometer sieht die SVP im Formtief. Wäre jetzt gewählt worden, wäre die grösste Partei des Landes auch die grösste Verliererin: Sie müsste zwei Prozent abgeben. Auch die CVP würde mehr als ein Prozent verlieren. Klare Gewinnerin der eidgenössischen Wahlen wären Grüne, Grünliberale und FDP. Die SP würde leicht zulegen.
Damit fallen die Ergebnisse der SRG ähnlich aus wie im Ringier-Wahlkompass, den BLICK am Montag veröffentlicht hat. Auch hier verlieren SVP (stark) und CVP (leicht). Gewinner sind GLP, Grüne und FDP. Die SP ist stabil. Übel sieht es für die BDP aus: Sie verliert im Ringier-Wahlkompass die Hälfte ihrer Wähleranteile. Allerdings muss man bei einer Partei, die nicht in allen Kantonen antritt, mit Wähleranteilen vorsichtig sein. BDP-Chef Martin Landolt (50) sagte denn auch im BLICK, er zähle Sitze, nicht Wähleranteile.
Dritte Umfrage kommt zu anderen Schlüssen
Zu anderen Ergebnissen kommt die Wahlumfrage von Tamedia. Hier gewinnen SVP und FDP ganz leicht, SP und CVP verlieren, die CVP fällt sogar unter die 10 Prozent. Grüne, BDP sind bei Tamedia stabil. Grosse Gewinnerin wäre die GLP.
Hier die einzelnen Parteistärken und Zuwächse in allen drei Umfragen:
SVP
- Ringier-Wahlkompass: 28 Prozent (-1,4)
- Tamedia-Wahlumfrage: 29,7 Prozent (+0,3)
- SRG-Wahlbarometer: 27,4 Prozent (-2,0)
SP
- Ringier-Wahlkompass: 18,7 Prozent (-0,1)
- Tamedia-Wahlumfrage:17,9 Prozent (-0,9)
- SRG-Wahlbarometer: 19,3 Prozent (+0,5)
FDP
- Ringier-Wahlkompass: 17,3 Prozent (+0,9)
- Tamedia-Wahlumfrage:17,0 Prozent (+0,6)
- SRG-Wahlbarometer: 17,7 Prozent (+1,3)
CVP
- Ringier-Wahlkompass: 11,0 Prozent (-0,6)
- Tamedia-Wahlumfrage:9,9 Prozent (-1,7)
- SRG-Wahlbarometer: 10.1 Prozent (-1,5)
Grüne
- Ringier-Wahlkompass: 9,1 Prozent (+2,0 )
- Tamedia-Wahlumfrage:7,1 Prozent (+0,0)
- SRG-Wahlbarometer: 8,7 Prozent (+1,6)
GLP
- Ringier-Wahlkompass: 5,9 Prozent (+1,3)
- Tamedia-Wahlumfrage: 5,7 Prozent (+1,1)
- SRG-Wahlbarometer: 5,7 Prozent (+1,1)
BDP
- Ringier-Wahlkompass: 2,0 Prozent (-2,1)
- Tamedia-Wahlumfrage: 4,0 Prozent (-0,1)
- SRG-Wahlbarometer: 3,2 Prozent (-0,9)
Ein Grund, weshalb die SVP nicht mehr an ihre fast 30 Prozent Wahlanteil von 2015 anknüpfen kann und die Ökoparteien im Aufwind sind, dürften die Themen sein, die der Bevölkerung derzeit am meisten unter den Nägeln brennen.
Traditionell profitiert die SVP nämlich davon, wenn besonders viele Asylsuchende in die Schweiz kommen. Aktuell ist deren Zahl aber so tief wie lange nicht mehr. Und weil die Konjunktur in verschiedenen Ländern Europas angezogen hat, hat auch der Einwanderungsdruck aus der EU merklich abgenommen. Mit dem Thema Migration kann die SVP derzeit also nicht punkten.
Auch die Themen Sicherheit und Europa, bei denen die SVP die Wähler überzeugt, haben derzeit keine hohe Priorität, wie der Ringier-Wahlkompass zeigt. Der Bevölkerung ist aktuell die Zukunft unseres Gesundheitswesens am allerwichtigsten. Gefolgt von der Angst um unsere Altersvorsorge.
Bei diesen beiden Themen werden traditionell der SP die grössten Kompetenzen zugesprochen. Weil aber weder bei den ständig steigenden Gesundheitskosten und damit den Krankenkassenprämien Lösungen in Griffweite sind noch bei der Sicherung unserer Renten, können hier die Genossen nicht profitieren.
Doch das alles kann sich noch ändern. Etwa wenn sich der Bundesrat und die EU noch vor den Parlamentswahlen am 20. Oktober 2019 auf ein institutionelles Rahmenabkommen einigen würden. Dann wäre das Thema Europa ganz konkret auf dem Tisch. Das könnte der SVP letztlich mehr Wähler bringen als im Wahlkompass.
Das Abschneiden von FDP und CVP in der Umfrage zeigt aber auch: Es sind nicht die Themen alleine, die die Wahlen entscheiden. Schliesslich bereitet den Schweizern ja das Gesundheitswesen und die Renten am meisten Sorgen. Davon müsste die CVP profitieren können, weil ihr hier nach der SP am meisten Kompetenz zugesprochen wird.
Doch nach jahrelangen Verlusten haftet den Christdemokraten ein Verlierer-Image an. Ganz im Gegensatz zu den Freisinnigen: Bei den wichtigen Fragen trauen die Wähler ihnen keine Lösungen zu. Aber nachdem sie bei jeder Wahl zulegen konnte, hat sie einfach einen Gewinner-Bonus.
Ein Grund, weshalb die SVP nicht mehr an ihre fast 30 Prozent Wahlanteil von 2015 anknüpfen kann und die Ökoparteien im Aufwind sind, dürften die Themen sein, die der Bevölkerung derzeit am meisten unter den Nägeln brennen.
Traditionell profitiert die SVP nämlich davon, wenn besonders viele Asylsuchende in die Schweiz kommen. Aktuell ist deren Zahl aber so tief wie lange nicht mehr. Und weil die Konjunktur in verschiedenen Ländern Europas angezogen hat, hat auch der Einwanderungsdruck aus der EU merklich abgenommen. Mit dem Thema Migration kann die SVP derzeit also nicht punkten.
Auch die Themen Sicherheit und Europa, bei denen die SVP die Wähler überzeugt, haben derzeit keine hohe Priorität, wie der Ringier-Wahlkompass zeigt. Der Bevölkerung ist aktuell die Zukunft unseres Gesundheitswesens am allerwichtigsten. Gefolgt von der Angst um unsere Altersvorsorge.
Bei diesen beiden Themen werden traditionell der SP die grössten Kompetenzen zugesprochen. Weil aber weder bei den ständig steigenden Gesundheitskosten und damit den Krankenkassenprämien Lösungen in Griffweite sind noch bei der Sicherung unserer Renten, können hier die Genossen nicht profitieren.
Doch das alles kann sich noch ändern. Etwa wenn sich der Bundesrat und die EU noch vor den Parlamentswahlen am 20. Oktober 2019 auf ein institutionelles Rahmenabkommen einigen würden. Dann wäre das Thema Europa ganz konkret auf dem Tisch. Das könnte der SVP letztlich mehr Wähler bringen als im Wahlkompass.
Das Abschneiden von FDP und CVP in der Umfrage zeigt aber auch: Es sind nicht die Themen alleine, die die Wahlen entscheiden. Schliesslich bereitet den Schweizern ja das Gesundheitswesen und die Renten am meisten Sorgen. Davon müsste die CVP profitieren können, weil ihr hier nach der SP am meisten Kompetenz zugesprochen wird.
Doch nach jahrelangen Verlusten haftet den Christdemokraten ein Verlierer-Image an. Ganz im Gegensatz zu den Freisinnigen: Bei den wichtigen Fragen trauen die Wähler ihnen keine Lösungen zu. Aber nachdem sie bei jeder Wahl zulegen konnte, hat sie einfach einen Gewinner-Bonus.