Sexismus-Vorwürfe gegen SRF
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SRF Skandal:Sexismus-Vorwürfe gegen SRF

SRG-Ombudsmann gibt Juso-Chefin Jansen recht
«Late Update»-Elsener war sexistisch!

Die SRG-Ombudsstelle unterstützt die Beschwerde gegen einen Beitrag der Satiresendung «Late Update». Darin sei Juso-Präsidentin Ronja Jansen auf ihr Äusseres reduziert und so diskriminiert worden.
Publiziert: 17.10.2019 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2019 um 14:16 Uhr
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Juso-Chefin Ronja Jansen ist sauer auf das SRF.
Foto: ZVG

Ronja Jansen (24) witterte Sexismus: Weil «Late Update»-Comedian Michael Elsener (34) sie als »Miss Juso» und «heiss» betitelt hatte. Darum reichte die Juso-Chefin eine Beschwerde bei der SRG-Ombudsstelle ein. Und diese gibt Jansen nun recht!

Es sei sexistisch, da es stets Frauen seien, die auf eine solche Art und Weise auf ihr Aussehen reduziert würden, obwohl ihr Tätigkeitsfeld nichts damit zu tun habe. Sexistische Stereotype würden damit verstärkt und reproduziert und es werde in der Sendung auch nicht auf die damit verbundene Problematik hingewiesen, so die Stelle.

SRF pochte auf «Kunstfigur»

Diese Argumentation wird von Ombudsmann Roger Blum (74) unterstützt. Blum selber wirft die Frage auf, ob eine solche Bemerkung in einer satirischen Sendung Platz habe. «Ich meine nein, weil sie nicht Ihr Handeln und Verhalten auf die Schippe nimmt, sondern Ihr Aussehen ironisiert und Sie damit auf Äusseres reduziert und so diskriminiert», schreibt er.

Die Redaktion habe argumentiert, dass es sich beim fragenden Journalisten um eine Kunstfigur handle, und dass Kunstfiguren immer wieder dazu dienten, um das Verhalten bestimmter Menschentypen zur Kenntlichkeit zu entstellen. Elsener habe sich ja aufgrund des öffentlichen Protestes, dieser Argumentation folgend, in der nächsten Sendung von den Aussagen der Kunstfigur Frank-Walter Froschmeier selber distanziert.

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Das überzeugte Blum nicht

«Denkt man das zu Ende, dann wäre die Bemerkung des Star-Journalisten nicht sexistisch, sondern eine Kritik am Sexismus», schreibt Blum weiter. Diese Argumentation sei ernst zu nehmen, überzeuge jedoch nicht ganz. Denn eine Kunstfigur müsse typenkonform reden. Als Beispiele nannte er unter anderen Alfred Rassers «HD Läppli» oder Viktor Giacobbos «Harry Hasler».

Diese hätten sich alle typengerecht verhalten. «Dass ein deutscher Journalist einen Romand für einen Franzosen hält, ist noch einigermassen plausibel», schreibt Blum. «Aber ist es typisch für deutsche Journalisten, dass sie sexistisch sind? Hier wird wohl die Kunstfigur etwas überbeansprucht. Darum übernehme ich die Kunstfigur-Theorie nicht.» (SDA/sf)

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