Militärdienst im Sägemehl
Amherd verteidigt Sport-RS für Schwinger

Seit zehn Jahren profitieren auch Schwinger von der militärischen Sportförderung. Bundesrätin Amherd findet das richtig. Ganz im Gegensatz zu den Grünen, die die Sport-RS gleich ganz abschaffen möchten.
Publiziert: 07.08.2022 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2022 um 16:55 Uhr
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Sportministerin Viola Amherd sprach am Sonntag am Festakt des Nordwestschweizer Schwingfests in Brugg AG.
Foto: keystone-sda.ch

Bundesrätin Viola Amherd (60) hat anlässlich des Nordwestschweizer Schwingfestes in Brugg AG die militärische Sportförderung für Schwinger verteidigt. Die Spitzensportförderung der Armee sei aus dem Sport nicht mehr wegzudenken, sagte sie in einer Rede am Sonntag.

«Einige möchten nicht, dass Schwingen von der Armeesportförderung profitiert, da es sich nicht um eine olympische Sportart handelt», sagte die Sportministerin. «Aber wieso sollen wir den Besten dieser urtümlichsten aller Schweizer Sportarten diese Möglichkeit nicht auch bieten?»

Bund eröffnet Schwinghalle

Auch die Schwinger müssten Leistungskriterien, zum Beispiel den Gewinn eines eidgenössischen Kranzes, erfüllen, um von Spitzensport-Wiederholungskursen am nationalen Sportzentrum Magglingen BE zu profitieren, sagte die Mitte-Magistratin. Und diese müssten als Vorbilder für die Jungschwinger beim Leiten von Nachwuchstrainings helfen.

In der Disziplin waren im Herbst 2012 mit Schwingerkönig Kilian Wenger und Verbandsschwinger Christoph Erb erstmals zwei Athleten in die Spitzensport-RS eingerückt. Zuletzt absolvierten im vergangenen Winter 25 Schwinger unter der Leitung von Schwingerkönig Matthias Glarner in Magglingen insgesamt 819 Spitzen-Sport-WK-Tage. Diese wurden mit Erwerbsersatz und Sold entschädigt.

Ab kommendem Winter stehe den Schwingern in Magglingen, dem Sitz des Bundesamts für Sport, sogar eine Schwinghalle zur Verfügung. «Damit fallen die zeitraubenden täglichen Fahrten in Schwingkeller der Region weg», so Amherd.

Grüne gegen Spitzensport-RS

Die Sportförderung des Bundes steht immer wieder in der Kritik. Die Grünen beispielsweise wollen die Förderung der Athletinnen und Athleten von der Armee abkoppeln und beim Bundesamt für Sport angliedern, wie Fraktionschefin Aline Trede (38) der «NZZ am Sonntag» sagte. Sie kündigte am Sonntag entsprechende Vorstösse an.

«Wir wollen, dass mehr Geld in die Spitzensportförderung fliesst – aber nicht im Rahmen der Armee», sagte Trede. Spitzensportler des Bundes sollten nicht mehr Soldaten sein müssen. Und die Frauen müssten nicht mehr in die Armee, um sportlich gefördert zu werden.

Die Forderung dürfte es allerdings im Parlament schwer haben. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (41) sagt gegenbüber der «NZZ am Sonntag», dass er es «jammerschade» fände, würde die Spitzensport-RS abgeschafft. Und auch SP-Kollege Matthias Aebischer (54) äussert sich wohlwollend dem heutigen System gegenüber. (SDA/lha)

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