Der spektakuläre Riesenflieger von Airbus ist in schwere Turbulenzen geraten: Seit Airbus-Verwaltungsratschef Tom Enders letzte Woche andeutete, dass die Produktion des A380 mangels Kaufinteressenten eingestellt werden könnte, stürzte nicht nur die Airbus-Aktie an der Börse ab. Auch am Ruag-Hauptsitz in Bern dürfte die Stimmung in den Keller gefallen sein. Schliesslich produziert die bundeseigene Rüstungsschmiede an ihrem Standort in Emmen verschiedene Komponenten für den A380. Insbesondere Elemente der Flügel und des Rumpfs.
Auf Nachfrage gibt die Ruag indes Entwarnung. «Dank der jahrelang guten Zusammenarbeit mit Airbus ist das A380-Programm profitabel», teilt Mediensprecher Jiri Pauker mit. «Ein Abbau von A380-Arbeitsplätzen ist kein Thema. Die Ruag habe mit Airbus für den A380 langfristige Lieferverträge auf Jahre hinaus abgeschlossen.
Lässt Airbus den A380 noch wachsen?
Inzwischen gibt es auch zuversichtlich stimmende Signale seitens des Airbus-Konzerns. CEO Fabrice Bregier bestätigte Ende Woche, dass Airbus an zwei neuen Modellen des A380 arbeitet. Zum einen tüftelt der Hersteller am effizienteren A380neo. Zum anderen existieren Pläne für eine vergrösserte Version des bestehenden A380 – den A380 Stretch –, der bis zu 1000 Passagiere transportieren könnte.
Ohnehin ist der A380 nur eines von verschiedenen Kooperationsobjekten zwischen Ruag und Airbus. Erst im letzten September feierten die beiden Unternehmen den Abschluss eines mehrjährigen 350 Millionen Dollar-Vertrag für das Airbus-Erfolgsmodell A320.