Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia sorgte in letzter Zeit vor allem als Liebesnest für Schlagzeilen. Direktor Philippe Bischof (57), der mit seiner Arbeitskollegin Anna Arutyunova (39) liiert ist, musste die Verantwortung für «Aussennetz und Internationales» abgeben, weil seine Partnerin in diesem Bereich arbeitet.
Über Arutyunova wiederum steht auf der Website von Pro Helvetia zu lesen, dass sie «zur Vermeidung von möglichen Interessenskonflikten nicht Mitglied der Geschäftsleitung» sei. Bischof verlässt die Kulturstiftung nächstes Jahr, aktuell arbeitet der Bund an seiner Nachfolge. Wie SonntagsBlick weiss, wurden die ersten Absagen bereits verschickt.
Pro Helvetia muss sparen
Bischof hinterlässt viele Baustellen, denn wie die gesamte Bundesverwaltung muss auch die Kulturstiftung sparen. Von den Geldsorgen ist auch das Venedig-Programm betroffen: «Aufgrund notwendiger Sparmassnahmen hat Pro Helvetia beschlossen, ihre Aktivitäten vor Ort ab 2025 einzuschränken und auf 2026 ganz zu beenden. Dies bedeutet, dass es ab dann keine Residenzangebote oder künstlerische Programme mehr geben wird», bestätigt Pro Helvetia gegenüber SonntagsBlick.
Nun stellt sich die Frage, was aus dem Palazzo Trevisan wird, in dem Pro Helvetia in Venedig residiert. Das Bundesrätin Karin Keller-Sutter (60) unterstellte Bundesamt für Bauten und Logistik klärt ab, ob andere Ämter Bedarf an den frei werdenden Flächen haben. Auch der Verkauf der Etage soll geprüft werden. Dann müsste Aussenminister Ignazio Cassis (63) neue Räumlichkeiten für das Konsulat in Venedig finden, das sich im selben Palazzo befindet.
Marco Solari warnt vor Kürzungen
Der Tessiner Kulturmanager Marco Solari (79) warnt davor, das Schweizer Kulturprogramm in Italien zu kürzen: «Ich begrüsse und begeistere mich für alles, was die schweizerische Präsenz in Italien stärkt. Ich bedauere zutiefst alles, was sie schwächt.»
23.07.2024, 14.30 Uhr: Wir haben den Artikel angepasst: Der Spardruck bei Pro Helvetia geht auf einen Beschluss des Gesamtbundesrates zurück, nicht aufgrund von Bundesrätin Karin Keller-Sutter.