Lange stand bei der Quotendiskussion die Vertretung von Frauen in politischen Gremien und Chefetagen der Wirtschaft im Mittelpunkt. Jetzt wird die Kampfzone ausgeweitet. So will SP-Nationalrätin Yvonne Feri auch die Verteilung öffentlicher Gelder «gendergerecht» organisieren. In einem Vorstoss verlangt die SP-Frau «Gleichberechtigung bei der Filmförderung». Konkret: Wenn 25 Prozent der bewilligten Gesuche um Filmförderbeiträge von Frauen eingereicht wurden, sollen die Frauen auch 25 Prozent der Gelder erhalten.
Erhalten Frauen-Filme weniger Geld?
Hintergrund der Forderung ist eine Studie von verschiedenen Filmorganisationen. Sie haben aufgeschlüsselt, wie die Fördermittel in den Jahren 2010 bis 2014 auf die Geschlechter entfielen. Ihr Befund: 28 Prozent der Zusagen gingen an Eingaben von Frauen, diese haben jedoch nur 22 Prozent der Förderbeiträge erhalten. Für SP-Feri der Beweis: «Frauen werden bei der Filmförderung nicht gleich behandelt wie Männer.»
Feris Vorschlag käme einem Paradigmenwechsel in der Kulturförderung gleich. Fördergesuche werden derzeit nach inhaltlichen Kriterien wie Aktualität, Relevanz, Innovationspotenzial und Professionalität beurteilt. Wie viel Geld für ein Projekt gesprochen wird, hängt vom Mittelbedarf ab.