Die Gewerkschafterin und frühere SP-Präsidentin Christiane Brunner ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Die Genferin prägte die Frauenbewegung in der Schweiz – und die ihrer Partei. In die Geschichtsbücher ein ging insbesondere ihre Nichtwahl in den Bundesrat 1993.
Ihre Partei, die SP, teilt am Freitag mit: «Wir stehen auf den Schultern von Gigantinnen, Kämpferinnen wie dir, Christiane.» Brunner habe nicht nur von Gleichstellung geredet, sondern sie erkämpft. Damit sei Brunner ein Vorbild gewesen.
«unermüdliches, überzeugendes Engagement»
«Als Nationalrätin, Ständerätin, Präsidentin der SP Schweiz und als Gewerkschafterin hat Christiane Brunner über Jahrzehnte für Gleichstellung, gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen gekämpft», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer (37) zu Blick. Brunner habe mit ihrem «unermüdlichen, überzeugenden Engagement für Frauenrechte meiner Generation den Weg geebnet.»
Auch SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (61) nimmt in einem emotionalen Post Abschied von ihrer «Kameradin». Darin schreibt sie von einer «schillernden, talentierten, intelligenten, strategischen, integren und inspirierenden» Frau mit einer rauchigen Stimme.
Brunner sei «eine Politikerin mit Überzeugungen, Pionierin und Heldin in den feministischen und gewerkschaftlichen Kämpfen», gewesen.
Der Luzerner SP-Nationalrat David Roth (39) schrieb auf den sozialen Medien: «Mit Christiane Brunner stirbt eine unglaublich mutige Kämpferin der Sozialdemokratie und der Gewerkschaftsbewegung. Sie hat eine ganze Generation inspiriert und politisiert.»
Brunner habe die politische Landschaft der Schweiz in den 1990er-Jahren wie kaum eine andere Frau geprägt, schreibt «Le Temps» in einem Nachruf. Ihr unbeirrbare Entschlossenheit standen sinnbildlich für eine Ära des gesellschaftlichen Umbruchs.