SP-Papageien aus «Giacobbo/Müller» klären auf
Wer plapperte wem nach?

Erinnern Sie sich noch an das Bü-Bü-Bünderfleisch von Hans-Rudolf Merz 2010 im Nationalratssaal? Nun sorgen auch Aussagen von zwei SP-Politikerinnen für grosses Gelächter.
Publiziert: 12.05.2015 um 14:36 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:09 Uhr
Von Thomas Jossen

Am Sonntagabend sorgte in der Sendung «Giacobbo/Müller» eine Sequenz aus dem Nationalrat für grosses Gelächter. Die Sendung schnitt die Reden von den SP-Nationalrätinnen Evi Allemann und Edith Graf-Litscher zusammen. Und zwar so, dass am Rednerpult beide exakt das Gleiche sagten.

Passiert ist das Ganze letzte Woche, der Nationalrat diskutierte das Bundesgesetz über den zivilen Ersatzdienst. Die Berner SP-Nationalrätin Evi Allemann sprach in der Detailberatung als Antragsstellerin und sagte: «... Wer aus Gewissensgründen konsequent darauf verzichten will, sich an der Armee zu beteiligen, muss die Möglichkeit eines zivilen Ersatzdiensts bei der Tauglichkeitsprüfung haben».

Keine fünf Minuten später marschierte auch SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher ans Rednerpult. Sie sprach im Namen der SP-Fraktion. Gut möglich, dass so mancher Nationalrat ein Déjà-vu erlebte. Denn auch sie sagte:«...Wer aus Gewissensgründen konsequent auf die Beteiligung an der Armee verzichten will, muss die Möglichkeit eines zivilen Ersatzes auch bei der Tauglichkeitsprüfung haben.»

Wer plapperte wem nach?

Auf den TV-Beitrag angesprochen lacht Evi Allemann herzhaft. Und lobt erstmal den «gelungenen Zusammenschnitt.» In Tat und Wahrheit sei aber nicht die ganze Rede identisch gewesen. Als Sozialdemokraten «sagten wir inhaltlich logischerweise das gleiche, aber insgesamt durchaus in unterschiedlichen Worten.» Und: «Ganz offensichtlich nahmen wir beide für gewisse Textbausteine die SP-Vernehmlassung als Basis.»

Dieses Beispiel zeigt, wie tief die Soziakdemokraten die Worte der Parteileitung verinnerlicht haben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?