SP-Mann verzichtet auf erneute Kandidatur
Bieler Stadtpräsident Erich Fehr tritt Ende 2024 ab

Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP) tritt im September 2024 nicht mehr zur Wiederwahl an. Das gab Fehr am Dienstag vor den Medien in Biel bekannt.
Publiziert: 27.06.2023 um 14:15 Uhr
Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr tritt 2024 nicht mehr zur Wiederwahl an.
Foto: Keystone

Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP) tritt im September 2024 nicht mehr zur Wiederwahl an. Das gab Fehr am Dienstag vor den Medien in Biel bekannt. Mit der Ankündigung wolle er frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen, sagte der 54-Jährige an einem Point de Presse. So hätten die Parteien genug Zeit, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen.

Fehr ist seit 2011 vollamtlicher Stadtpräsident. Er fühle sich gesund und übe sein Amt weiterhin mit viel Freude und Elan aus, versicherte er. 14 Jahre seien aber eine lange Zeit. «Ich bin überzeugt, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um die Verantwortung in neue Hände zu legen.»

Fehr geht davon aus, dass er die Polit-Bühne Ende 2024 verlassen wird. «Ich habe nach dem Stadtpräsidium keine politischen Perspektiven mehr», sagte er im Interview mit dem Bieler Online-Nachrichtenportal Ajour.ch. Das habe auch seine Niederlage bei den Berner Regierungsratswahlen 2022 gezeigt.

Als weisser Deutschschweizer in seinem Alter habe er schlicht nicht das gefragte Profil. «Ich würde auf einer SP-Liste nicht einmal in den Nationalrat gewählt.»

Was er künftig tun will, verriet Fehr nicht. «Ich werde demnächst ein kleines Amt übernehmen, das ich als Stadtpräsident bekleiden kann, das ich dann aber auch darüber hinaus ausüben möchte.»

Seit 2009 in Stadtregierung

In der Bieler Stadtpolitik ist Erich Fehr seit 1993 aktiv. Den Sprung in die Stadtregierung schaffte er 2009. Zwei Jahre später trat er die Nachfolge seines Parteikollegen Hans Stöckli als Stadtpräsident an.

In Fehrs Amtszeit fallen der Bau der Tissot Arena, die Ansiedlung des Innovationsparks sowie der Entscheid des bernischen Grossen Rates, beim Bahnhof Biel den Campus Technik der Berner Fachhochschule zu bauen.

Geprägt wurde seine Amtszeit auch von der Kontroverse um den Westast der A5. Der Gemeinderat und auch Fehr selber setzten sich jahrelang dafür ein: Von der Autobahnumfahrung werde die Stadt und die ganze Agglomeration profitieren.

Nach wachsendem Protest aus der Bevölkerung kam Fehr im August 2020 zum Schluss, dass das Projekt in dieser Form «nicht irgendwie durchgeboxt» werden könne. Ende 2020 verschwanden die Pläne in der Schublade. Seither wird nach neuen Ansätzen gesucht, um die Verkehrsprobleme zu lösen.

Die Politik wurde Erich Fehr in die Wiege gelegt. Sein Vater Hermann Fehr war ebenfalls für die SP Bieler Stadtpräsident von 1977 bis 1990, er war auch Nationalrat und 1990 bis 1997 Mitglied der Kantonsregierung. Erich Fehr kandidierte 2022 ebenfalls für den Berner Regierungsrat, belegte aber nur den achten Platz. (SDA)

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