Foto: Monika Flückiger

SP-Frauen kupfern Idee der US-Demokratinnen ab
Linke Ideen sichtbar machen

Nach dem Erfolg von US-Politikerinnen bei den Kongress-Wahlen wollen die Schweizer Genossinnen mit dem gleichen Rezept Erfolg haben.
Publiziert: 16.03.2019 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2019 um 18:28 Uhr
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Samira Marti.
Foto: Monika Flückiger
Marcel Odermatt
Marcel OdermattBundeshausredaktor

Frauen sind im Bundeshaus krass untervertreten. Im Nationalrat ist nicht mal jedes dritte Mitglied weiblich, im Ständerat gar nur jedes siebte.

Die SP-Frauen möchten nun die Bürgerinnen und Bürger im Land motivieren, ihre Exponentinnen zu wählen. Dafür kupfern sie eine Idee aus den USA ab. In einer gemeinsamen Aktion posierten US-Politikerinnen der Demokratischen Partei im vergangenen Jahr und machten so auf sich aufmerksam. Die Aktion war ein Erfolg: Politikerinnen wurden in Rekordzahl in den US-Kongress gewählt. Darunter Demokratinnen mit unterschiedlichen Biografien: die erste Muslima und die erste Ureinwohnerin, aber auch ehemalige Kampfpilotinnen oder CIA-Agentinnen

Gruppenbild mit Frauen im Bundeshaus

«Ihre Wahl war auch ein Zeichen des Widerstands gegen Trump, dieser Widerstand ist weiblich», sagt die Zürcher SP-Nationalrätin Min Li Marti (44) zu SonntagsBlick. Zusammen mit ihrer Berner Ratskollegin Flavia Wasserfallen (40) hat Marti deshalb diese Woche ihre Kolleginnen zu einem Foto­shooting im Bundeshaus geladen.

Mit den Aufnahmen wollen die linken Frauen im Juni ihre Kampagne «Frauenwahl 19» starten. Flavia Wasserfallen: «Gleichstellungsthemen bewegen mehr Frauen als früher: Beim Women's March oder bei der Lohngleichheitsdemo gingen über zehntausend Frauen auf die Strasse.» Am 14. Juni findet der nationale Frauenstreik statt – ein Riesenanlass! «Viele Frauen haben genug», so Wasserfallen weiter. «Sie wollen nicht mehr jahrzehntelang vertröstet werden.»

«Wir gehören ins Haus!»

Das Ziel der Aktion von dieser Woche: Die Genossinnen und ihre Anliegen sollen sichtbar werden. «Denn ohne Sichtbarkeit gelingt auch keine Wahl», erklärt Wasserfallen. «Und wir gehören ins Haus! Ins Gemeindehaus, Rathaus oder Bundeshaus, wie Josi Meier schon zu sagen pflegte.»

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