Haben Sie es noch im Ohr, das Rattern der Fallblatt-Anzeiger? Zu hören ist es an immer weniger Bahnhöfen. Auch in Bern wurden die alten Anzeigetafeln in der Bahnhofsunterführung in diesen Tagen durch neue Displays ersetzt – was für Verwirrung und Ärger bei Pendlern sorgte.
Schrift viel zu klein
So gar nicht zufrieden mit der Neuerung ist auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (57). Auf Twitter ärgerte sie sich darüber, dass die neuen LED-Anzeigen viel weniger gut lesbar sind als die alten. Tatsächlich: Die Gleis-Nummern auf den Bildschirmen sind so winzig geraten, dass man sie kaum entziffern kann. Zudem ist auf den ersten Blick schwer ersichtlich, welcher Bildschirm den nächsten, und welcher schon den übernächsten Zug anzeigt.
Badran reklamierte bei den SBB – mit Erfolg. Noch bevor die SBB überhaupt alle Displays ausgetauscht haben, gehen sie schon über die Bücher. Mit einem Software-Update, das in der Nacht auf heute erfolgt ist, wurde die Schriftgrösse angepasst.
Faltblatt-Anzeigen haben ausgedient
Auch SBB-intern sei die neue Anzeige kritisiert worden, heisst es auf Nachfrage bei der Medienstelle. Sprecherin Ottavia Masserini betont: «Wir nehmen alle Rückmeldungen ernst.» Man sei auf diese angewiesen, «denn sie helfen uns, neuen Produkten den letzten Feinschliff zu verpassen».
Die neuen Anzeigen hängen laut Masserini nicht nur in Bern, sondern auch in Biel. Das Software-Update sei nun auch dort durchgeführt worden. Schweizweit ist der Ersatz der Fallblatt-Anzeiger schon seit zwei Jahren in Gang. So könne man flexibler auf die betriebliche Situation reagieren und die Kunden besser auf dem Laufenden halten, erklärt Masserini. Sofern diese die Informationen denn auch entziffern können. (lha)