Sony intervenierte wegen Rechten
Youtube löscht SVP-Wahlkampf-Song vom Netz

Der Wahlkampf-Song der SVP hat Ähnlichkeiten mit «We Are Family» von der Band Sister Sledge. Sony intervenierte bei Youtube – der Song ist jetzt auf der Videoplattform nicht mehr auffindbar. Die SVP verlangt nun die Aufhebung der Sperre: «Das ist unser Lied!»
Publiziert: 15.08.2023 um 07:14 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2023 um 13:22 Uhr
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Der Song der SVP hat Ähnlichkeiten mit ...
Foto: SVP

Bundesrat Albert Rösti (56) reisst die Hände in Höhe, Magdalena Martullo-Blocher (54) tanzt und «DJ Tommy» alias Thomas Matter (57) gibt den Takt vor. Die SVP hat einen neuen Wahlkampf-Song veröffentlicht. Doch schon kurz nach der Veröffentlichung waren kritische Stimmen laut geworden. Der Refrain des Songs erinnere an «We Are Family» von der Band Sister Sledge. Eine Urheberrechtsverletzung also?

Gähnende Leere: Hier war mal der SVP-Song auf Youtube.

Die Musikfirma Sony hat bei Youtube interveniert – der SVP-Song ist aus dem Netz gelöscht. Dies wegen des Urheberrechtsanspruchs, den die Musikfirma geltend macht, wie es auf Youtube heisst: «Dieses Video ist aufgrund einer Beschwerde wegen Urheberrechtsverletzung von Sony Music Publishing nicht mehr verfügbar.»

Immerhin: Bei Blick ist der Song noch verfügbar (siehe oben) und bei gewissen Musikplattformen ist er ebenfalls abrufbar.

Offen bleibt vorerst, ob es sich tatsächlich um eine Urheberrechtsverletzung handelt. Gibt es doch bei sogenannten Soundalikes eine Grauzone. Definitiv entscheiden müsste das ein Gericht, falls es tatsächlich zu einer juristischen Auseinandersetzung kommt.

SVP prüft selber rechtliche Schritte

Klein beigeben will die SVP jedenfalls nicht. «Das ist unser Lied! Wir haben diesen Song geschrieben und komponiert, da gibt es keine Urheberrechtsverletzung», sagt SVP-Nationalrat Thomas Matter zu Blick. Auch wenn ein paar Töne ähnlich sein mögen, sei das in der Musik nicht zu verhindern, so Matter. Der Song habe so viele Facetten und sei insgesamt derart anders, da sehe man einer allfälligen Klage gelassen entgegen.

«Wir haben Youtube deshalb aufgefordert, die Sperre aufzuheben.» Die SVP geht gar in den Angriffsmodus über: «Wir prüfen rechtliche Schritte gegen die Verursacher der Sperre», sagt Matter. 

Aus seiner Sicht ist «die Sperre nämlich rein politisch motiviert». In den sozialen Medien sei regelrecht eine Hetze gegen die SVP losgetreten worden. Er verweist etwa auf den «linken Gebührenkomiker» Karpi, der per Tweet Sony auf die mögliche Urheberrechtsverletzung aufmerksam gemacht hat. 

Man darf also gespannt sein, wie der Streit um den SVP-Song weitergeht. (rus)

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