In der alten Militärkaserne schafft der Kanton Zürich eine Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine. Regierungsrat Mario Fehr (63) betont, dass die Flüchtlinge sich in der Empfangsstelle unbürokratisch registrieren lassen können. Und dass hier für sie Lösungen für die längerfristige Unterbringung gesucht werden, wie der parteilose Regierungsrat an der Medienkonferenz vom Montag ausführte.
Unterstützung vom Bund gefordert
«Wir haben dem Bund in unserer Vernehmlassungsantwort mitgeteilt, dass wir die Aktivierung des Schutzstatus unterstützen», sagte der ehemalige SP-Politiker. Man habe vom Bund aber auch gefordert, die Kantone und Gemeinden bei der Integration der Menschen zu unterstützen.
Für Fehr ist klar, dass es kaum realistisch ist, dass alle Flüchtlinge wieder zurückkehren werden.
Solidarität wie anno dazumal
Aktuell stehen im Kanton Zürich rund 2000 freie Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Neben den bereits bestehenden Asylunterkünften von Kanton und Gemeinden sind zahlreiche Angebote für private Unterkünfte eingereicht worden. Bei der seit dem 1. März betriebenen Helpline sind rund 700 Anrufe und Mails eingegangen, die meisten davon betreffen mögliche Unterkünfte.
«Ich habe noch nie erlebt, dass innert so kurzer Zeit so viel Hilfe angeboten wurde», sagte Fehr. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sei riesig, die Stimmung im Land vergleichbar mit derjenigen von 1968, als Truppen des Warschauer Pakts in die damalige Tschechoslowakei einmarschierten.
Laut Andrea Lübberstedt, Chefin des kantonalen Sozialamts, sind neben Angeboten für Unterkünfte auch solche für Übersetzungsdienstleistungen, Transporte und Rechtsberatungen eingegangen.
Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind laut Lübberstedt mittlerweile im Kanton Zürich angekommen. Von vielen wisse man auch gar nichts, da sie bewilligungsfrei einreisen könnten und vielleicht bei Verwandten oder Bekannten untergekommen seien. (SDA)