Tausende Flüchtlinge strömen nach Europa. Auch wenn die Schweiz bisher nicht ein Primärziel ist, ist es für die Behörden eine grosse Herausforderung, alle Asylsuchenden unterzubringen.
Schon vor zwei Jahren forderte die Flüchtlingshilfe, dass Privatpersonen Menschen bei sich aufnehmen können, wenn sie das wollen. Doch bei der Umsetzung haperte es und die Kantone äusserten grosse Zurückhaltung.
Nun zeigt sich: Es hat ein Umdenken stattgefunden. Der Kanton Schaffhausen etwa hat jüngst eine eritreische Familie bei Privaten platziert, berichtet der «Tages-Anzeiger». Der für das Asylwesen zuständige Andi Kunz erklärt, es wäre ein «schlechtes Signal» gewesen, das nicht zu tun.
Denn der Kanton erhielt sehr viele Angebote aus der Bevölkerung. Auch andernorts sind die Solidarität und die Hilfsbereitschaft gross. Der Kanton Freiburg etwa unterstützt mittlerweile eine private Initiative.
Die Flüchtlingshilfe arbeitet mit den kantonalen Behörden zusammen, damit diese vermehrt Angebote annehmen. Alleine im September erhielt sie gemäss «Tages-Anzeiger» rund 300 Angebote.
Doch der Organisation fehlen die Mittel, um das alles zu bewältigen. Deshalb möchte sie ein Netzwerk aus mehreren hundert Privaten aufbauen, um Flüchtlinge bei Bedarf rasch unterbringen zu können.
Bisher hat die Flüchtlingshilfe erst in 15 Haushalten Leute platzieren können. Die meisten davon in der Romandie.