So tickt der neue Armeechef
Ein Sprinter fürs Militär

Er ist ab heute der neue starke Mann im Generalstab: Schnell war Philippe Rebord (59) aber bereits als junger Mann. Über 100 und 200 Meter überholte man den neuen Armeechef nicht so schnell.
Publiziert: 08.12.2016 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:36 Uhr
Der Alte, der Bundesrat, der Neue: Korpskommandant Andre Blattmann (l.), Bundesrat Guy Parmelin und der neue Chef der Armee, Divisionär Philippe Rebord (r.)  während der Kommandoübergabe in Bern.
Foto: Keystone
Cinzia Venafro

Einst liebte er es so richtig schnell: Als junger Mann war Philippe Rebord (59) begeisterter Leichtathlet – zog auf der Finnenbahn in Windeseile an seinen Mitsportlern vorbei.

Der neue Armeechef: Philippe Rebord. Er trägt seit 30 Jahren grün.
Foto: Ruben Sprich, Reuters

Bis vor kurzem frönte Rebord seiner Sportleidenschaft zudem als Vorstandsmitglied von Athletissima Lausanne. Von diesem Nebenamt trat er zurück, als der BLICK die Nebenbeschäftigungen von Topbeamten publik machte.

Seit 30 Jahren in Grün

Ab heute marschiert Philippe Rebord allen voran: Heute übergibt der abtretende Armeechef André Blattmann (60) den Führungsstab an den Walliser.

Damit krönt Rebord seine langjährige Karriere in der Schweizer Armee. Der designierte Armeechef trägt bereits seit rund 30 Jahren grün – von 2009 bis 2014 war er Kommandant der Infanteriebrigade 2, seit 2014 führt er die Höhere Kaderausbildung in Luzern, und seit April dieses Jahres ist er Blattmanns Vize. Zuvor drückte er in Lausanne die Studienbank, studierte Geschichte, Geographie und Französisch.

Nicht zur Freude der Deutschschweiz

So sei der Walliser einer der Top-Kandidaten gewesen, aus denen Verteidigungsminister Guy Parmelin rekrutieren konnte. Dass der Romand erneut einen Westschweizer ins Armeekader hievt, sorgte unlängst für Misstöne – Deutschweizer Sicherheitspolitiker wie der SVP-Ständerat Alex Kuprecht (SZ) sprachen gar von einer Romandiesierung des helvetischen Militärs. Rebord, Vater zweier erwachsener Töchter, konterte süffisant: «Ich bin ein Romand, und ich kann es nicht ändern.»

Bundesrat Guy Parmelin (l.) ernannte Philippe Rebord zum neuen Chef der Armee.
Foto: Keystone, Peter Klaunzer

Bundesrat Parmelin lobte Rebord als respektierte, aber auch «ruhige, besonnene und überlegte Person» – Eigenschaften, die «höchst schätzenswert» seien. Zur Erinnerung: Rebords Vorvorgänger, Korpskommandant Roland Nef (57), sorgte mit privaten Verstrickungen für einen Skandal, diese Charakterschwäche kostete ihn am Ende den Posten.

Aufgaben erwarten Philippe Robord ab 1. Januar so einige: Als erstes muss er die Schlüsselpositionen der neuen Armeestruktur besetzen. Mit der Reform wird die Armee und ihre Führungsstruktur neu gegliedert. Die Truppe wird verkleinert und die Infrastruktur abgebaut. Als grösste Herausforderung bezeichnete Rebord die Umsetzung der Armeereform WEA. Diese beginnt Anfang 2018. (vfc)

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