Hier fliegt die Patrouille Suisse über Langenbruck BL
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Flugshow am Falschen Ort:Hier fliegt die Patrouille Suisse über Langenbruck BL

So lacht das Ausland über die Patrouille Suisse
«Zum Glück sollten sie keine Bomben abwerfen»

Die Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe hat am Wochenende aus Versehen das falsche Dorf überflogen. Die Panne sorgt nicht nur hierzulande für Spott.
Publiziert: 08.07.2019 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2019 um 15:11 Uhr
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Die Patrouille Suisse sollte anlässlich der Gedenkfeier zum 100. Todestag des Schweizer Flugpioniers Oskar Bider über Langenbruck BL fliegen.
Foto: Keystone

Die Festgemeinde guckte ins Leere. Als Luftwaffenkommandant Bernhard Müller seine Rede an der Gedenkfeier zum 100. Todestag des Schweizer Luftfahrtpioniers Oskar Bider vergangenen Samstag in Langenbruck BL geschlossen hatte, blickten die Gäste erwartungsvoll gen Himmel. Doch von den roten Fliegern der Patrouille Suisse war nichts zu sehen. Die Fliegerstaffel hatte sich im Dorf geirrt: Statt Langenbruck überflog sie das wenige Kilometer entfernte Mümliswil-Ramiswil SO, wo gerade das Nordwestschweizer Jodlerfest stattfand.

Die peinliche Panne sorgte in Langenbruck für lange Gesichter – und für eine Menge Spott für die Schweizer Luftwaffe weit über die Landesgrenzen hinaus. 

«Zum Glück sollten sie keine Bomben abwerfen»

Diverse Branchenmagazine berichten über den Patrouille-Patzer. «The Aviationist» schreibt zum Beispiel: «Ein ziemlich ungewöhnlicher und auch ein bisschen peinlicher ‹Zwischenfall› passierte dem ‹Patrouille Suisse›-Kunstflug-Team der Schweizer Luftwaffe am Samstag.» Auch ein türkisches Onlineportal berichtet vom «seltenen Fehler». Und sogar in Vietnam kann man von der Panne der Schweizer Kunstflugstaffel lesen. 

Dass dies ausgerechnet Schweizer Kunstfliegern passierte, sorgt dabei für besondere Belustigung. Von der Schweizer Präzision sei da nicht viel zu sehen, kommentiert ein Facebook-User auf Englisch. «Kann den Besten passieren», meint jemand anderes. «Bin froh, dass sie nicht irgendwo Bomben abwerfen sollten», so ein weiterer bitterböser Kommentar eines englischsprachigen Users.

Kein GPS an Bord

Laut der Armee waren «unglückliche Umstände» Grund für die Panne. Wegen des grossen Festzelts in Mümliswil, das für das Jodlerfest aufgestellt worden war, habe der Chefpilot der Patrouille Suisse das Dorf verwechselt. Über ein GPS verfügen die schon ziemlich in die Jahre gekommenen Tiger-Jets nicht. 

Die Veranstalter der Gedenkfeier in Langenbruck fordern von der Luftwaffe nun einen Wiedergutmachungs-Flug, wie «20 Minuten» berichtet. Denn die Gemeinde musste für den Auftritt eine saftige Versicherungsprämie zahlen. Die Armee verspricht, man werde sich kulant zeigen. (lha)

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