Die Digitalisierung durchdringt allmählich alle Bereiche unseres Lebens. Unter anderem aus diesem Grund hat der Bundesrat vor rund einem Monat beschlossen, dass Informatikunterricht, in dem auch Programmieren gelehrt wird, in Zukunft wenigstens im Gymnasium obligatorisch sein soll (BLICK berichtete).
Der Jungen GLP Schweiz geht das nicht weit genug. Sie fordert, dass der digitale Unterricht sogar schon ab der ersten Oberstufe beginnen soll, und zwar in allen Schulstufen. JGLP-Co-Präsident Pascal Vuichard erklärt: «Es geht nicht darum, dass alle Kinder zu Programmiererinnen und Programmierern werden. Es geht darum, ein vernünftiges Verständnis der heutigen digitalen und vernetzen Welt zu haben.»
Selbständig Lösungen erarbeiten statt nur Anwendungen nutzen
Wir seien jeden Tag von Computern umgeben. Software und Algorithmen bestimmten, welche Musik wir hören, welche Nachrichten wir lesen und welche Menschen wir wahrnehmen würden. Vuichard: «Kaum jemand hinterfragt das, vor allem auch hinsichtlich der Sicherheitsaspekte.» Die wenigsten wüssten, wie Computer wirklich funktionieren.
Dieses Wissen dürfe nicht nur den Gymnasiasten vorbehalten werden: «Darum müssen wir unbedingt so früh wie möglich damit beginnen, die Schülerinnen und Schüler auf alle diese Fragen genügend vorzubereiten.» Die Möglichkeit, selbständig Lösungen zu erarbeiten, statt nur Nutzer von Anwendungen zu bleiben, solle allen Kindern zugänglich gemacht werden.
Zum Fach Mensch und Umwelt
Wie das Fach in den bestehenden Stundenplan integriert werden soll, will Vuichard den Experten überlassen. Er sieht aber eine Möglichkeit: «Einige Beispiele im Ausland zeigen, dass sich die Thematik gut ins bestehende Fach ‹Mensch und Umwelt› einbauen lässt.» Das Fach könne ja dann zum Beispiel «Mensch, Umwelt und Umgang mit der digitalen Welt» heissen.