Situation aussergewöhnlich
Bund ergreift Massnahmen wegen schlechter Getreideernte

Landwirtinnen und Landwirte haben im laufenden Jahr in der Schweiz so wenig Brotgetreide ernten können wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Deshalb wird das gesamte Importkontingent für das nächste Jahr bereits bis Anfang Februar freigegeben.
Publiziert: 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 11:06 Uhr
Der Bund ergreift wegen der rekordtiefen Brotgetreideernte weitere Massnahmen und gibt das gesamte Importkontingent für 2025 bereits ab Februar frei. (Themenbild)
Foto: MICHAEL BUHOLZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Laut der Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen Swiss Granum ist die Situation aussergewöhnlich. Mengenmässig sei die Brotgetreideernte die schlechteste der vergangenen 25 Jahre, sagte Swiss-Granum-Präsident Stephan Scheuner vor Monatsfrist. Grund dafür seien häufige Niederschläge und kühles Wetter in der Zeit zwischen Aussaat und Ernte.

Die Getreidebranche spricht von einer Fehlmenge von 60'000 Tonnen Brotgetreide bis zum Anschluss an die inländische Getreideernte 2025. Sie ersuchte deshalb um höhere Freigabemengen zu Jahresbeginn und um eine Erhöhung des Zollkontingents 2025, um die inländische Nachfrage nach Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Dinkel decken zu können.

Die erste Forderung wird nun erfüllt: Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat mit einer Änderung der Agrareinfuhrverordnung die Freigabe von 40'000 Tonnen des Zollkontingents Brotgetreide 2025 auf den 8. Januar und von 30'000 Tonnen auf den 4. Februar festgelegt, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Damit wäre das ordentliche Zollkontingent für das nächste Jahr bereits ausgeschöpft.

Über eine Erhöhung des Zollkontingents wird der Bundesrat voraussichtlich Ende Januar entscheiden, wie das BLW weiter schrieb. Ende Oktober hatte er das Importkontingent für 2024 um 20'000 Tonnen auf 90'000 Tonnen erhöht.

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