Israel bombardiert Gazastreifen – über 200 Tote
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Schwere Luftangriffe:Israel bombardiert Gazastreifen – über 200 Tote

Dutzende Hamas-Kämpfer getötet und Tunnel der Organisation zerstört
Israelisches Militär hat Rafah vollständig umzingelt

Raketen, Terror und Zehntausende Tote. Zwischen der Hisbollah und Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 07.04.2025 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 12:43 Uhr

Darum gehts

  • Israel nimmt Angriffe im Gazastreifen wieder auf

  • Hamas vermeldet zahlreiche Tote, unter ihnen auch Führungsleute

  • US-Streitkräfte führen auf Geheiss von Trump grossangelegte Militärschläge im Jemen aus

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Blick Newsdesk
12:36 Uhr

Israelisches Militär meldet: Rafah vollständig umzingelt

Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vollständig umzingelt. Die Gebiete von Rafah und Chan Junis seien voneinander abgeschnitten, hiess es am Samstag. Nach israelischen Militärangaben wurden im Rahmen des eineinhalbwöchigen Einsatzes Dutzende Hamas-Kämpfer getötet und Tunnel der Organisation zerstört.

Mit der Eroberung des sogenannten Morag-Korridors sind die Städte Rafah und Chan Junis im Süden voneinander getrennt. Zusammen mit dem weiter nördlich gelegenen Netzarim-Korridor entsteht so faktisch eine Dreiteilung des Gazastreifens. Verteidigungsminister Israel Katz sprach von eroberten Gebieten, die als israelische «Sicherheitszonen» dienen sollen.

10.04.2025, 20:17 Uhr

Israels Armee erhöht Alarmstufe vor Pessach-Fest

Generalstabschef Ejal Zamir mahnt die israelische Bevölkerung zur Wachsamkeit.
Foto: Keystone/dpa/Britta Pedersen

Wenige Tage vor Beginn des jüdischen Pessach-Fests hat Israels Militär die Alarmstufe im ganzen Land erhöht. Die Präsenz der Armee in verschiedenen Teilen Israels werde verstärkt.

In Israel gehen mit dem Fest auch zweiwöchige Schulferien einher. Viele Israelis haben frei und besuchen Familie und Freunde im ganzen Land. Generalstabschef Ejal Zamir betonte deswegen, wie wichtig es sei, die «Bereitschaft und Wachsamkeit» aufrechtzuerhalten sowie die Sicherheitsmassnahmen weiter zu verstärken.

Das Pessach-Fest erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Es wird auch als Fest der Freiheit bezeichnet. Dementsprechend wird in der israelischen Öffentlichkeit kurz vor Pessach noch eindringlicher an das Schicksal der noch immer von Islamisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erinnert. Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln in der Gewalt der Islamisten. Davon sollen nur noch 24 Männer am Leben sein.

09.04.2025, 21:42 Uhr

Frankreich könnte «im Juni» Palästinenserstaat anerkennen

Frankreich könnte nach Einschätzung von Präsident Emmanuel Macron im Juni auf einer Konferenz einen palästinensischen Staat anerkennen. Bei der Konferenz unter französischer und saudiarabischer Leitung in New York solle es zudem zur Anerkennung Israels durch mehrere Staaten kommen, sagte Macron dem Sender France 5 in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview. «Wir müssen in Richtung einer Anerkennung gehen und werden dies in den nächsten Monaten tun», erklärte Macron.

Ziel sei es, im Juni gemeinsam mit Saudi-Arabien den Vorsitz einer Konferenz zu einer Zwei-Staaten-Lösung zu übernehmen, wo die "gegenseitige Anerkennung" durch mehrere Staaten erfolgen könne.

09.04.2025, 12:07 Uhr

Über 20 Menschen sterben bei Attacke in Gaza

Bei einem israelischen Angriff in der Stadt Gaza sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 23 Menschen getötet worden. Weitere 50 Palästinenser seien im Viertel Schedschaija verletzt worden, hiess es aus medizinischen Kreisen vor Ort. 

Den Angaben zufolge wurden Wohnhäuser getroffen. Rettungskräfte suchten derzeit unter den Trümmern nach Verschütteten. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

Laut der palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte es bereits am Morgen einen Drohnenangriff in der Gegend im Norden des Gazastreifens mit einem Toten und mehreren Verletzten gegeben. Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete zudem mehrere Tote bei weiteren israelischen Angriffen im gesamten Gazastreifen.

Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

08.04.2025, 21:12 Uhr

Guterres macht Israel schwere Vorwürfe: «Gaza ist ein Killing Field»

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich besorgt über die erneute Gewalteskalation im Gazastreifen geäussert und warnte vor einer Verschärfung der Situation im Westjordanland. «Das Risiko, dass das besetzte Westjordanland zu einem zweiten Gaza wird, verschärft die Lage zusätzlich», so Guterres. Der UN-Chef appellierte an Israel und die internationale Gemeinschaft, das Völkerrecht zu respektieren. Er betonte die Notwendigkeit von Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht bei Verstössen gegen internationale Verpflichtungen. 

Besonders alarmierend ist die humanitäre Situation im Gazastreifen. Guterres kritisierte, dass seit über einem Monat keine Hilfsgüter das Gebiet erreicht hätten. «Keine Lebensmittel, kein Treibstoff, keine Medikamente, keine Handelsgüter.» Er bezeichnete Gaza als «Killing Field» – eine Anspielung auf die Gräueltaten der Roten Khmer in Kambodscha. 

Der UN-Generalsekretär forderte dringend die Wiederaufnahme der Hilfslieferungen, ein Ende der «Entmenschlichung» in Gaza, den Schutz der Zivilbevölkerung, die Freilassung der Geiseln und eine erneute Waffenruhe. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, eine weitere Eskalation zu verhindern und humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Guterres kritisiert: «Keine Lebensmittel, kein Treibstoff, keine Medikamente, keine Handelsgüter.»
Foto: keystone-sda.ch
08.04.2025, 18:16 Uhr

Palästinenserpräsident: Hamas darf Israel keine «Vorwände» liefern

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die radikalislamische Hamas aufgefordert, Israel keine Gründe für ein Fortführen der Angriffe im Gazastreifen zu liefern. «Hören Sie auf, der Besatzung Vorwände zu liefern, ihren Völkermord fortzusetzen», hiess es am Dienstag in einer Erklärung. Die Hamas müsse aufhören, «unverantwortliche Entscheidungen» zu treffen. Nur so könnten die Palästinenser von den Folgen der israelischen Angriffe verschont bleiben.

Weiter rief Abbas die Hamas auf, «sich an die offizielle palästinensische Position und die arabischen Initiativen zu halten». Ein von der Arabischen Liga verabschiedeter Plan für die Zukunft des Gazastreifens sieht vor, das Gebiet nach Ende des Krieges schrittweise unter die Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde zu bringen. Dagegen soll die Hamas dort künftig keine Rolle mehr spielen. Die Autonomiebehörde wird von Abbas' Fatah-Bewegung dominiert – einem langjährigen Rivalen der Hamas.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas spricht während des 38. Gipfeltreffens der Afrikanischen Union im Februar 2025.
Foto: AFP
07.04.2025, 23:15 Uhr

Trump nennt Gazastreifen «wichtiges Stück Grundbesitz»

Der israelische Premier Benjamin Netanyahu auf Besuch bei Präsident Donald Trump im Weissen Haus.
Foto: Getty Images

US-Präsident Donald Trump hat erneut Anspruch auf den Gazastreifen erhoben. «Das ist ein unglaublich wichtiges Stück Grundbesitz», sagte er während eines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Es wäre Trump zufolge eine «gute Sache», eine «Friedenstruppe wie die Vereinigten Staaten dort zu haben, die den Gazastreifen kontrolliert und besitzt».

Bereits Anfang Februar hatte Trump bei einer Pressekonferenz an Netanyahus Seite mit einer ähnlichen Aussage schockiert. Damals erklärte er, die USA könnten den Gazastreifen übernehmen, das kriegszerstörte Gebiet planieren, neu aufbauen und in eine «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Die mehr als zwei Millionen Palästinenser müssten dafür umgesiedelt werden – Trump hatte dafür Ägypten und Jordanien ins Spiel gebracht, die ein solches Szenario ablehnten. Eine Zwangsumsiedlung würde Experten zufolge gegen das Völkerrecht verstossen.

«Hätte niemals abgegeben werden dürfen»

Trump erklärte nun, seit Jahren höre er «nur von Tötungen, der Hamas und Problemen» in dem Gebiet. Israel habe das «Grundstück am Meer» einst «besessen» und dann im Namen des Friedens abgegeben – doch das sei aus seiner Sicht gescheitert. «Ich verstehe nicht, warum Israel es jemals aufgegeben hat? Es gehörte Israel», sagte Trump. «Es hätte niemals, wirklich niemals abgegeben werden dürfen.»

Netanyahu sprach in Washington von «einer mutigen Vision» des US-Präsidenten. Er plädierte dafür, «den Menschen in Gaza die freie Entscheidung zu ermöglichen, wohin sie gehen wollen». Kritiker auch in Israel haben jedoch Zweifel, ob die Entscheidung angesichts der grossen Zerstörung im Gazastreifen überhaupt freiwillig wäre.

07.04.2025, 18:13 Uhr

Gaza soll nur von palästinensischer Behörde regiert werden

Frankreich, Ägypten und Jordanien sind sich einig: Gaza soll nur von palästinensischer Behörde regiert werden, schreibt die französische Nachrichtenagentur AFP auf X schreibt. Die Länder drängen weiter auf eine «unmittelbare Rückkehr» und eine sofortige Waffenruhe.

07.04.2025, 15:28 Uhr

Israel attackiert Zelt mit Journalisten im Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehrere Journalisten getötet und verletzt worden. Den Berichten zufolge stand das Zelt in der Nähe des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis. Mindestens zwei Menschen seien getötet und mehrere verletzt worden.

Ein israelischer Militärsprecher sagte zu dem Vorfall, es sei ein Terrorist der islamistischen Hamas angegriffen worden. Hassan Abdel Fattah Mohammed Aslih habe sich am 7. Oktober 2023 am Hamas-Massaker in Israel beteiligt. 

Er sei damals auf israelisches Gebiet gedrungen und habe auch Aufnahmen von Morden, Brandstiftungen sowie Plünderungen angefertigt und in sozialen Medien veröffentlicht, hiess es in einer Mitteilung der Armee. Vor dem Angriff in der Nacht habe Israels Militär zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Zivilbevölkerung zu schonen.

Wie Videoaufnahmen im Internet zeigen und mehrere Medien berichten, soll am selben Tag eine humanitäre Küche attackiert worden sein. Dabei sollen mindestens 30 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, die für Essen angestanden haben, verletzt worden sein. Da die Lebensmittel in Gaza immer knapper werden, gibt es bei solchen sozialen Küchen und Essensausgaben immer mehr Menschen, die sich dort verpflegen.

06.04.2025, 21:23 Uhr

Zehn Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert

Etwa zehn Raketen sind nach israelischen Militärangaben aus dem Gazastreifen in den Süden Israels abgefeuert worden. Die meisten von ihnen konnten abgefangen werden, wie ein israelischer Militärsprecher sagte.

Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann in der südisraelischen Stadt Aschkelon durch Schrapnell leicht verletzt. Ausserdem seien mehrere Menschen wegen Angstzuständen behandelt worden.

Es handelte sich um den schwersten Raketenbeschuss aus Gaza auf israelische Ziele seit Monaten. Den Angriff reklamierte der militärische Flügel der islamistischen Hamas für sich.

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