Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat keine neuen Dokumente zur Geheimorganisation P-26 gefunden. Es hat seine Suchaktion nach den verschollenen Akten abgeschlossen.
«Wir haben alle Dokumente dem Bundesarchiv übergeben. Es gibt keine Dokumente, die noch hervorgekommen sind», sagte VBS-Sprecher Renato Kalbermatten in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF.
GPDel berichtete im Februar über den Verlust
Die Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments (GPDel) berichtete in ihrem Jahresbericht vom Februar über die verschwundenen Akten. Vermisst werden sieben Ordner und 20 Dossiers zum Untersuchungsbericht von Pierre Cornu. Dieser untersuchte die Beziehungen zwischen der P-26 und analogen Organisationen im Ausland.
Die GPDel versuche immer noch herauszufinden, wo sich diese Akten befänden, sagte GPDel-Präsident und SP-Ständerat Claude Janiak (BL) in der Frühjahrssession. Ob mit dem VBS nun auch die GPDel die Recherche abschliesst, ist noch offen. «Wir werden an einer Sitzung im Mai das weitere Vorgehen besprechen», sagte Janiak am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Der Bundesrat hatte am Mittwoch eine anonymisierte Version des «Berichts Cornu» aus dem Jahr 1991 veröffentlicht. Cornus Schlussfolgerungen waren zwar bereits bekannt, doch wurde der Bericht damals als «geheim» klassifiziert und nie publiziert. Auch eine Fassung für die Medien blieb bis letzte Woche unter Verschluss.
Vollständige Version bleibt bis 2041 geheim
Er sei zum Schluss gekommen, dass der Veröffentlichung nichts im Weg stehe, teilte der Bundesrat mit. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurden jedoch einige Passagen geschwärzt. Die vollständige Version ist weiterhin als «geheim» klassifiziert; die 50-jährige Schutzfrist läuft bis 2041.
Die geheime Widerstandsorganisation P-26 war 1990 aufgedeckt und anschliessend aufgelöst worden. (SDA)