Depp – nur vier Buchstaben. Aber jeder nennt sie, wenn er über Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen (52) spricht, seitdem die Urnerin an einer Podiumsveranstaltung in Bern auftrat.
Denn als Zuschauer Peter Henzi (85), Präsident der Solothurner CVP-Seniorensektion, dort eine Frage stellte und – von der Antwort unbefriedigt – nachhakte, ist auf der Video-Aufzeichnung des Anlasses Z'graggens Stimme zu vernehmen. Und alle Welt hört, wie sie sagt: «Dä isch en Depp.»
Ein «akustisches Missverständnis»
Alle Welt. Nur Z'graggen bestreitet seit dem Anlass, das gesagt zu haben. Im BLICK-Live-Talk wollte sie sich auf das Thema erst gar nicht einlassen. Sie habe dazu alles gesagt, was sie zu sagen habe.
Und wiederholte dann doch: «Ich habe das nicht gesagt. Es ist ein akustisches Missverständnis.» Ja, es sei ihre Stimme, ja, sie habe etwas gesagt. Aber nicht das. Sie wisse, was sie nicht gesagt habe.
Ja, was denn sonst?
Aber offenbar nicht, was sie gesagt hat. Denn auf die Nachfrage, was sie denn sonst gesagt habe, wenn nicht «Depp», wand sich Z'graggen. «Stell dir vor ...» vielleicht, oder «Ja, dann kommts dann gut, wenn jeder könnte ...» Oder möglicherweise: «Ja dann, was dann passiert ...».
Ist es nicht vielmehr so, dass sie einen Fehler nicht zugeben kann? «Natürlich nicht», entgegnete Z'graggen. «Ich finde es sehr wichtig, dass man sich entschuldigt, wenn man Fehler macht. Das musste ich auch schon.» Doch sie könne sich nicht für etwas entschuldigen, das sie nicht getan habe. «Damit ist für mich das Thema abgeschlossen.»
Sie telefonierte mit dem «Deppen»
Fast. Denn Z'graggen hat den vermeintlichen «Deppen», Peter Henzi, angerufen. «Ich habe mit dem Herrn gesprochen, und wir haben abgemacht, dass das unter uns bleibt.»
Henzi bestätigt das Telefonat gegenüber BLICK, «weil sie es selber öffentlich erzählt». Und dieses Mal ist er auch ganz sicher, was sie dabei zu ihm gesagt hat: «Sie sagte mir nur, dass sie nicht Depp zu mir gesagt habe.» Zudem habe sie gewünscht, dass er niemandem sagte, dass sie ihn angerufen habe. «Dies fand ich ein bisschen eine komische Einstellung: Was wollte sie denn damit bezwecken?»
Damit kommt zum «Deppen»-Rätsel noch ein zweites.
Am 5. Dezember wählt die Vereinigte Bundesversammlung die Nachfolger/innen für die zurückgetretenen Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard. Die Wahl verspricht Spannung pur, denn es geht um das wichtigste Amt der Eidgenossenschaft.
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